Auf beiden Seiten der Autobahn soll bei Rottweil-Hausen eine Anlage mit 13 Hektar Photovoltaikfläche entstehen. Foto: Nädele

Auf Hausener Gemarkung im Bereich Unterroten­stein/Wildenstein soll beiderseits der Autobahn eine Photovoltaik-Anlage entstehen. Die Firma Vento Ludens beabsichtigt auf privatem Grund dafür 17 Hektar zu pachten.

Rottweil-Hausen - Diese Anlage soll rund 2400 Haushalte mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen. Eine Kooperation mit der Energieversorgung Rottweil (ENRW) ist angedacht.

Lothar Huber, Fachbereichsleiter bei der Stadtverwaltung, und Joachim Finkel von der Firma Vento Ludens stellten den Ortschaftsräten in Hausen das Projekt vor. Konkret ging es in der Sitzung darum, den Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren zu fassen. Der Ortschaftsrat stimmte diesem Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat zu, der in der kommenden Woche in der Sache entscheiden wird.

Ortsvorsteher Herbert Sauter verwies darauf, dass in Hausen bereits mit der Biogasanlage ein entscheidender Schritt im Bereich Ökologie und nachhaltiger Energie geleistet worden sei. Zwischen 2004 und 2006 habe es in Hausen ein Bürgergutachten gegeben, das sich mit der Frage beschäftigte, welche Form der erneuerbaren Energie umgesetzt werden kann. Man hat sich damals für die Biomasse entschieden – auch weil Solarenergie zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ausgereift erschien und die erforderliche Fläche nicht verfügbar war.

Nun sind eine weitere Reduzierung des CO2-Verbrauchs und der Ausbau nachhaltiger Energien gefordert.

17 Hektar an A 81

Das Plangebiet an der A 81 umfasst rund 17 Hektar. Davon nutzbar für Photovoltaikwären 13 Hektar. Der Aufstellungsbeschluss für das Bebauungsplanverfahren ist der Beginn für die weiteren Planungsschritte und für die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wie auch von Privatpersonen.

Die Ortschaftsräte hinterfragten das Projekt. So ging es auch darum, welchen Nutzen die Stadt und die Ortschaft Hausen von dem Projekt haben. Es ging um die Frage, ob anstelle des Projektes auch Photovoltaik-Anlagen auf den Häusern im Stadtgebiet errichtet werden könnten. Dazu wurde in der Sitzung erläutert, dass es dazu rund 2500 Häuser benötigen würde, um die gleiche Leistung zu erzielen.

Lothar Huber erläuterte zudem, dass die im Rahmen der Landesgartenschau wegfallende Wasserkraft am Neckar durch die Anlage kompensiert werde. Hinterfragt wurden die Sichtbeziehung einer solchen Solar-Anlage. Angeregt wurde, dass durch Aufforstung an der Eschachtalkante die Sichtbeziehung zur Solaranlage verbessert werden könnte, außerdem würde etwas für den Lärmschutz getan. Seit dem Sturm Lothar 1999 ist ein großer Teil des Baumbestandes vernichtet. Dies könnte in diesem Zusammenhang aufgeforstet werden. Der Sachverhalt soll im weiteren Verfahren geprüft werden. Auch wurde angemerkt, dass die Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werde. Die Solarelemente sollen allerdings so aufgebaut werden, dass eine Beweidung durch Schafe möglich ist.

Nach ausgiebiger Diskussion stimmten die Ortschaftsräte dem Aufstellungsbeschluss einstimmig zu.