Nächster Schritt für den geplanten Solarpark „Zentralbereich/Bertholdshöfe“ in Villingen-Schwenningen: Der Technische Ausschuss fasste einen Beschluss.
Die Stadtwerke VS möchten auf dem Weg zur „grünen Null“ in dem Bereich bei den Bertholdshöfen nach Angaben der Stadtverwaltung „eine Erzeugungslandschaft Zentralbereich“ errichten. Dagegen kämpft die Interessengemeinschaft Bertholdshöfe mit Blick auf den Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen und dem Freizeitwert des Gebietes.
Die Stadtwerke möchten dort eine Fläche von insgesamt knapp 35 Hektar nutzen vor allem für die Produktion von erneuerbaren Energien. War bislang von Freiflächen-Photovoltaik die Rede, rückt beim Energieunternehmen jetzt die Errichtung einer Agri-PV-Anlage in den Fokus, wie Georg Haas von den Stadtwerken ausführte. „Welche Art von PV wir umsetzen, ist ergebnisoffen. Das hängt von dem politischen und dem Marktrahmen ab.“
Die Rahmenbedingungen
Dazu gab es aus den Reihen der Fraktionen einige Nachfragen. Die CDU sei gegen das Projekt, erinnerte Dirk Sautter. Wenn jetzt allerdings Agri-PV realisiert werde, dann könne es den einen oder anderen Gegner in seiner Fraktion überzeugen, doch noch zuzustimmen. Daher sei wichtig zu wissen, wie sicher die Agri-PV-Anlage dort sei. Haas entgegnete: „Stand heute ist die Agri-PV-Anlage deutlich am wirtschaftlichsten. Garantieren können wir das aber nicht.“ Geprüft worden seien seitens der Stadtwerke die Wirtschaftlichkeit von Agri-PV, von Freiflächen-PV, Solarthermie und Wärmeversorgung mit Blick des Anschlusses an ein Nahwärmenetz vom Wohngebiet Kopsbühl und das Thema Batteriespeicher. „Letzteres haben wir nicht vor.“
Steffen Ettwein (FW) fragte nach, in welchem Abstand die einzelnen Module der Agri-PV-Anlage angebracht würden. Bei einem Abstand von zwölf Metern sei doch sicher mehr landwirtschaftliche Co-Nutzung möglich als bei einem geringeren Abstand. Die Abstände seien noch offen, so Haas. Den damit gewonnenen Strom wolle die SVS ins Netz einspeisen und verkaufen.
„Danke für den nächsten Schritt“, meinte Ulrike Salat (Grüne). In ihrer Fraktion sei man allerdings überrascht, dass jetzt von einer Agri-PV-Anlage die Rede sei auf einem deutlich geringen Platz. Im Ergebnis bedeute dies, dass man wohl nur die Hälfte des avisierten Ertrages realisieren könne und so das selbst definierte Ziel verfehle. „Wir stimmen zu, wenn die Technologie ergebnisoffen bleibt.“
Ertrag ist geringer
Auch Jens Löw (SPD) sprach diese Diskrepanz an. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum man jetzt Agri-PV machen will, obwohl der Ertrag geringer ist.“ Dann sei zu überlegen, ob die Gesamtfläche nicht vergrößert werden müsse. In der Vorlage der Verwaltung ist ausgeführt, dass aufgrund der Rechtslage ein Bebauungsplan aufgestellt werden muss mit paralleler Änderung des Flächennutzungsplanes im Vollverfahren mit Umweltprüfung. Der betroffene Bereich ist derzeit im Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. „Für den Beschluss bleibt offen, welche Technologien verwendet werden“, so Bürgermeister Detlev Bührer. Der Technische Ausschuss folgte dem Beschlussvorschlag bei neun Ja-, vier Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.