Nach einer schweren Hunde-Attacke am Donnerstag in Kehl schwebt ein Mann in Lebensgefahr. Die Polizei sah sich gezwungen, das Tier zu erschießen.
Kräfte von Polizei, Rettungsdienst und Notarzt sind am Donnerstagvormittag zu einem Vorfall an den Ortsrand des Kehler Teilorts Auenheim gerufen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen soll ein älterer Mann gegen 10.20 Uhr von einem Hund angegriffen, gebissen und dabei schwer verletzt worden sein, teilt die Polizei mit.
Bei dem Angegriffenen handelt es sich um einen Angehörigen des Hundebesitzers. Dieser war laut Polizei zum Zeitpunkt der Attacke selbst nicht anwesend.
Der Angriff ereignete sich im Freien auf dem Anwesen des Tierhalters. Der sechs Jahre alte Hund, bei dem es sich nach einer ersten Einschätzung um einen Mischlingshund mit American Stafford Einfluss handelt, hatte sich bei Eintreffen der Einsatzkräfte im Arm des Mannes verbissen. Da das Tier nicht anders gelöst werden konnte, machte ein Beamter von der Schusswaffe Gebrauch, wodurch der Hund verendete, so die Polizei.
Polizei bringt Kind aus unmittelbarer Gefahrenzone
Ein Kind der Familie, das sich zum Zeitpunkt des Geschehens in unmittelbarer Nähe aufhielt, wurde Stand jetzt nicht angegriffen, blieb unversehrt und konnte von eintreffenden Beamten des Polizeireviers Kehl aus dem direkten Gefahrenbereich in Sicherheit gebracht werden.
Der Schwerverletzte schwebt nach ärztlicher Einschätzung in Lebensgefahr und wurde mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Wie es zu dem Hundeangriff kommen konnte und ob zwei weitere Hunde der Familie aktiv an der Beißattacke beteiligt waren, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Weitere Hunde werden von der Stadt eingezogen
Auf Anordnung der Stadt Kehl wurden die beiden anderen Hunde vorerst beschlagnahmt und in ein Tierheim gebracht. Es handelt sich um eine fünfjährige Hündin und einen zweijährigen Rüden.
Die Hunde werden von der Polizeibehörde eingezogen, was bedeutet, dass der Halter sie nicht mehr zurückbekommt. Keiner der drei Hunde war bei Stadt angemeldet, teilt diese mit. In den Papieren waren die drei Tiere als „American Bully“ eingetragen. Es handelt sich nach Einschätzung der Polizeibehörde jedoch um Pitbull-/American-Stafford-Mischlinge.
Bei dem Angriff handelt es sich bereits um die dritte Attacke eines Vierbeiners auf einen Menschen in der Ortenau innerhalb kurzer Zeit . Die Tierschutzorganisation Peta hatte erst am Mittwoch gefordert, dass der von der Landesregierung geplante „Hundeführerschein“ für Halter umgesetzt werden müsse.