Nach der Entführung in Villingen hat die Polizei drei junge Männer in Basel festgenommen. Zwei Tatverdächtige sind weiter flüchtig. Die Ermittler bestätigen nun neue Details zur Tat.
Die Ermittlungsbehörden haben sich zwölf Tage nach einer brutalen Entführung eines 24-Jährigen in Villingen erstmals mit einer gemeinsamen Pressemitteilung öffentlich zu dem Fall geäußert.
Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag bekannt haben, wurde die fünfköpfige Tätergruppe inzwischen identifiziert. Drei Tatverdächtige – im Alter von 19, 20 und 21 Jahren – wurden mit Unterstützung der Kantonspolizei Basel-Stadt festgenommen. Zwei weitere Mittäter sind noch flüchtig.
In der Nacht vom 1. auf den 2. Oktober hatten mehrere Personen den 24-Jährigen an der St. Konrads-Kirche in Villingen überfallen, schwer verletzt und beraubt. Darüber hatte unsere Redaktion bereits in der vergangenen Woche berichtet.
Nach Angaben der Ermittlungsbehörden war dem Opfer mindestens einer der Täter persönlich bekannt. Informationen unserer Redaktion zufolge lockten die Angreifer den jungen Mann in der Südstadt gezielt in eine Falle, schlugen ihn mit einem Schlagwerkzeug nieder und verschleppten ihn anschließend mit einem Fahrzeug.
Angreifer räumen Wohnung in Bad Dürrheim aus
Das Opfer wurde später gefesselt und mit schweren Verletzungen am Pfadfinderheim bei Villingen ausgesetzt. Wie nun auch die Polizei mitteilt, hatten die Täter selbst den Notruf gewählt, sodass das Opfer aufgefunden werden konnte. Der 24-Jährige erlitt unter anderem Schädelverletzungen, mehrere Frakturen und gebrochene Rippen, konnte das Krankenhaus inzwischen aber wieder verlassen.
Die Ermittlungsbehörden bestätigen nun auch offiziell, dass sich die Täter mit dem Wohnungsschlüssel ihres Opfers Zutritt zu dessen Wohnung verschafften und dort mehrere Wertgegenstände sowie Bargeld entwendeten. Dabei handelt es sich offenbar um eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Osten Bad Dürrheims. Der Hintergrund der Tat dürfte – wie Insider bereits gegenüber unserer Redaktion berichtet hatten – ein finanzielles Motiv gewesen sein.
Internationale Haftbefehle gegen die Tatverdächtigen
Die Kriminalpolizei Rottweil hat wegen der Schwere des Delikts eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz wurden am 9. Oktober europäische Haftbefehle erlassen. Nachdem die mutmaßlichen Haupttäter in der Schweiz festgenommen wurden, dauern die Fahndungsmaßnahmen nach den verbliebenen zwei Männern weiter an. Wie unsere Redaktion erfuhr, hat sich offenbar mindestens einer der Beteiligten ins Ausland abgesetzt.