Zwischenzeitlich hatte eine Erkältungswelle zu Höchstwerten bei den Krankmeldungen geführt. Seit einiger Zeit sinken die Werte in Süddeutschland wieder, wenn auch nicht bei Kindern.
Nach einem frühen Beginn der Erkältungssaison im September mit zwischenzeitlich ungewöhnlich hohen Werten im Oktober leiden nun wieder spürbar weniger Menschen unter Husten, laufender Nase oder Fieber.
Für Süddeutschland meldet das Robert-Koch-Institut zum zweiten Mal in Folge einen deutlichen Rückgang der akuten Atemwegserkrankungen (schwarze Linie):
Die Werte sind geschätzt auf Grundlage des Grippeweb-Panels, also regelmäßiger Untersuchungen einer festen Gruppe von Menschen. In Baden-Württemberg und Bayern sind demnach zwischen sechs und sieben Prozent aller Menschen erkrankt.
Die Werte unterscheiden sich stark nach Altersgruppen. Kinder und Jugendliche sind weitaus stärker betroffen als Erwachsene; bei den 0- bis 4-Jährigen schätzt das RKI eine Erkrankungsrate von mehr als zwanzig Prozent. Die Symptome seien „hauptsächlich auf die Zirkulation von SARS-CoV-2 und Rhinoviren zurückzuführen“, schreibt das RKI. Die Influenza spielt laut dem Institut bislang so gut wie keine Rolle. Dies bestätigt lokal für Stuttgart auch eine Erhebung des Klinikums. Dort wurde unter den Patienten in den vergangenen Wochen keine Influenza-Infektion festgestellt.
Corona-Inzidenz vierstellig
Die Corona-Inzidenz schätzt das RKI auf knapp 1000 bis 1500 Infektionen je 100 000 Einwohner, also ist demnach aktuell rund ein Prozent der Bevölkerung infiziert. Die von den Gesundheitsämtern auf Basis übermittelter Testergebnisse ermittelte Inzidenz liegt bei 26 Infektionen je 100 000 Einwohner.
Nicht nur bei den Erkrankungen, auch bei den Krankschreibungen zeigte sich zuletzt eine Entspannung. Die AOK Baden-Württemberg ermittelte unter ihren rund 2,5 Millionen werktätig beschäftigten Versicherten ebenfalls einen deutlichen Rückgang der Krankmeldungen infolge von Atemwegserkrankungen. Die Entwicklung verläuft wie zu erwarten sehr ähnlich zu jener der RKI-Erkrankungszahlen.
Dass sich die Lage entspannt, hat einen Grund: „Wie auch in den Vorsaisons war ein kurzfristiger Rückgang zum Saisonbeginn aufgrund der Herbstferien bzw. Feiertage zu beobachten“, schreibt das RKI. Dadurch würden Kontakte und damit auch Infektionen reduziert. Der Effekt wirkt auch in die andere Richtung: Seit Ferienende sind wieder deutlich mehr Kinder krank.