Bei erhöhtem Risiko sollte man den Anweisungen der App Folge leisten. Foto: dpa

Muss ich mir Sorgen machen? Ab wann muss ich zum Test? Antworten auf häufige Fragen.

Oberndorf - Durch die immer weiter steigenden Corona-Zahlen kommt es derzeit bei immer mehr Smartphone-Nutzern vor, dass die Corona-Warn-App eine Risikowarnung anzeigt. Doch wie sollte man als Betroffener dann richtig vorgehen? Wir geben einen Überblick.

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Die App teilt das Infektionsrisiko des Handynutzers in drei verschiedene Kategorien ein. Diese sind an verschiedene Kriterien gebunden, die anhand eines komplexen - vom Robert-Koch-Institut eigens für die App entwickelten - Algorithmus berechnet werden.

Niedriges Risiko ohne Begegnungen

Diese Stufe dürften wohl alle App-Nutzer kennen. Läuft die Corona-Warn-App einmal 14 Tage mit eingeschalteter Risikoermittlung auf einem Smartphone, wird meist diese erste Prognose angezeigt. Diese Stufe bedeutet nichts anderes, als dass Sie bislang überhaupt keiner nachweislich Corona-infizierten Person begegnet sind.

Niedriges Risiko mit Begegnungen

Die zweite Stufe der Corona-Warn-App nennt sich ebenfalls "Niedriges Risiko" - allerdings wird nun direkt darunter angezeigt, wie viele Risiko-Begegnungen bereits stattgefunden haben. Dennoch geht die App von einem niedrigen Infektions-Risiko aus, da der Kontakt beispielsweise nur ein paar wenige Minuten betrug.

Der Nutzer muss sich also keine allzu großen Sorgen machen, dass er sich infiziert haben könnte. Sollten jedoch Symptome vorliegen, die typisch für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 sind, empfiehlt die Bundesregierung, sich an den Hausarzt zu wenden.

Erhöhtes Risiko

Die dritte Stufe der Corona-Warn-App spricht für sich: Laut dem Algorithmus des Robert-Koch-Instituts besteht die Möglichkeit, dass der Nutzer sich mit dem Coronavirus infiziert haben könntet. Nutzer bekommen automatisch eine Warnmeldung, die sie über das weitere Vorgehen informiert: Die betroffene Person soll sich nach Hause begeben (oder dort bleiben) und "den Hausarzt, den ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon 116 117) oder das zuständige Gesundheitsamt telefonisch kontaktieren, um das weitere Vorgehen abzustimmen". Dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine Handlungsempfehlung.

Doch was bedeutet "das weitere Vorgehen abstimmen"? Die Gesundheitsämter klären auf: Meldet sich die betroffene Person etwa im Kreis Freudenstadt, bekommt sie vom Gesundheitsamt eine Anordnung zur Absonderung und es wird nach einer Anamnese die weitere Diagnostik eingeleitet – sprich ein Test auf Sars-Cov-2 angeordnet. Dieses Vorgehen werde auch bei den Hausärzten oder dem ärztlichen Bereitschaftsdienst genauso angewandt.

Im Kreis Rottweil hingegen wird in einem telefonischen Gespräch zuerst eine Befragung durchgeführt, auf deren Basis eingeschätzt werde, ob eine Quarantäne oder ein Corona-Test notwendig oder sinnvoll sind. Falls ja, bekommt der Betroffene einen Testtermin - und wird bei einem positiven Ergebnis in Quarantäne geschickt.

Der Zollernalbkreis teilte mit, dass auch dort Betroffene zum Corona-Test in die Corona-Schwerpunktambulanz (CSA) geschickt werden. Danach nehme auch alles seinen gewohnten Lauf.

Statistiken, wie viele Menschen sich nach einer Meldung der App gemeldet haben, gibt es in allen Landkreisen bislang jedoch keine. Und auch Erfahrungswerte, wie viele der alarmierten Nutzer positiv getestet wurden, liegen - aufgrund der lokalen Speicherung der Daten auf dem jeweiligen Smartphone - nicht vor.

Aus den anderen angefragten Landratsämtern in der Region war bis zur Veröffentlichung des Textes keine Rückmeldung zu bekommen. 

Wo melde ich mich?

Die Kontaktdaten der verschiedenen Anlaufstellen für "gewarnte" App-Nutzer finden sich auf den Internetseiten der Landkreise oder Städte - und sind in den meisten Fällen die allgemeinen Corona-Hotlines.