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Vom 21. bis 23. Dezember kann man sich in den Donauhallen auf eine Coronavirus-Infektion testen lassen.

Weihnachten wird in diesem Jahr sicher anders. Doch viele fragen sich, wie sie sich verhalten sollen. Einerseits will man mit der Familie feiern, andererseits ist das mit einem Risiko verbunden. Was ist, wenn man sich doch mit Corona infiziert hat und unwissentlich die Liebsten ansteckt – und dann vielleicht noch jemanden, der zur Risikogruppe gehört?

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Donaueschingen - Damit die Beantwortung der Frage leichter fällt, hat die Stadt Donaueschingen gehandelt und wird in den drei Tagen vor Weihnachten in den Donauhallen die Möglichkeit anbieten, sich auf Corona testen zu lassen. "Uns ist es einfach wichtig, dass unsere Bürger in einer Zeit, in der sie mehr Kontakte haben werden, einen sorgenfreieren Umgang mit den älteren Familienmitgliedern haben können", sagt OB Erik Pauly.

Nach all den Diskussionen in den vergangenen Wochen, die über das Weihnachtsfest geführt worden sind, sei es nun einmal so, dass die Regeln in diesem Zeitraum gelockert werden. "Die Statistiken lügen nicht: Mehr Kontakte führen einfach auch zu mehr Infektionen", sagt das Donaueschinger Stadtoberhaupt. Und man dürfe auch an Weihnachten nicht vergessen: "Wir sind immer noch eine Hotspot-Region. Eigentlich ist mittlerweile fast das ganze Land eine Hotspot-Region."

DRK betreut Testaktion

Und so ist in den vergangenen Tagen viel im Rathaus organisiert worden, denn dort werden die Voraussetzungen für die Schnelltests in den Donauhallen geschaffen. Das Rote Kreuz übernimmt dann die Testaktion. "Der Donaueschinger Kreisverband hat die Idee sehr gerne und sehr gut aufgenommen", sagt Pauly. In kürzester Zeit habe Thomas Gähme, Chef des Donaueschinger DRK, einen Stab an Mitarbeitern organisiert, welcher die Testaktion betreuen wird. Auch die 2500 Schnelltests, die bereits bestellt sind, würden noch rechtzeitig eintreffen. Ob dann die Stadt Donaueschingen die Kosten übernimmt oder ob es doch, wie angekündigt, Geld aus dem Landessozialministerium gibt, ist noch nicht geklärt. Sozialminister Manfred Lucha hat auf jeden Fall Post vom OB bekommen. Auch ohne Antwort wird die Aktion aber stattfinden.

"Es ist doch etwas anderes, ob ich an Weihnachten die Familie treffe und ich habe mich testen lassen, als wenn ich es nicht gemacht habe", sagt Erik Pauly, der mit Sorge auf das Weihnachtsfest blickt. Im Fernsehen habe er eine entsprechende Hochrechnung gesehen. "Und Weihnachten ist nun einmal die Zeit der erhöhten Reisetätigkeit, weil es viel Besuche gibt." Verbote seien das eine. "Man muss nicht immer versuchen, jede Regelung bis auf das Äußerste auszureizen", so der OB. Anstatt der Regeln hofft man auch auf die Einsicht jedes Einzelnen, es über die Weihnachtstage nicht zu übertreiben. "Die Vermeidung von sozialen Kontakten ist am Ende das Effektivste." Und ansonsten wisse ja auch jeder, wie Ansteckung vermieden werden könne – Hygiene und Abstand.

Zehn Prozent der Bürger können sich testen lassen

Wie die Möglichkeit der Schnelltests angenommen wird, könne er aktuell noch nicht abschätzen. Derzeit ist die Aktion auf die Donaueschinger Bürger beschränkt, der Personalausweis macht die Kontrolle möglich. Mit 2500 Schnelltests könne man auch rund zehn Prozent der Bürger abdecken. Wichtig sei auf jeden Fall, sich vorher anzumelden. "Wir wollen ja nicht, dass alle zu den Donauhallen rennen und sich dann dort gegenseitig anstecken", sagt Oberbürgermeister Pauly.

Die Testaktion findet von Montag, 21. Dezember, bis Mittwoch, 23. Dezember, in der Zeit von 9 bis 19 Uhr in den Donauhallen statt.

Anmeldung: Zur Bereitstellung des Tests ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung kann ab Freitag, 18. Dezember, über die städtische Webseite unter www.donaueschingen.de erfolgen oder telefonisch ab Freitag, 18. Dezember, 9 Uhr, unter 0771/85 72 44.

Kosten: Der freiwillige Schnelltest kostet 15 Euro. Es wird darum gebeten, den Schnelltest bar und nach Möglichkeit passend zu bezahlen. Größere Geldscheine als 50 Euro können aus Sicherheitsgründen nicht angenommen werden.

Wie zuverlässig ist der Antigentest? Die Stadtverwaltung Donaueschingen weist darauf hin, dass sich mit dem Antigentest keine 100-prozentige Sicherheit garantieren lasse, da der Infektionsbeginn innerhalb der Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen vor der Testung nicht sicher festgestellt werden könne. Ist das Testergebnis negativ, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit "keine Infektion" vor; die Aussagekraft bei Antigentests liege bei rund 98 Prozent.

Wie funktioniert der Test? Wie beim herkömmlichen Labortest wird auch beim Corona-Schnelltest ein Nasen-Rachenabstrich genommen. Hierfür wird ein Watteträger über die Nasenöffnung bis zur hinteren Gaumenwand geführt und mehrfach vorsichtig gedreht. Anschließend wird der Watteträger in eine Nährlösung getränkt und auf einen Teststreifen gegeben. Während beim Labortest die Infektion über das Erbgut des Virus festgestellt wird, untersucht der Antigentest die Probe auf bestimmte Virusproteine. Sind diese vorhanden, zeigt der Teststreifen das positive Ergebnis an – ähnlich wie ein Schwangerschaftstest. Das Testergebnis liegt innerhalb von rund 15 Minuten vor und gibt darüber Auskunft, ob die Testperson aktuell mit Covid-19 infiziert ist.

Was ist bei einem positiven Ergebnis? Liegt ein positives Testergebnis vor, ist der Getestete gesetzlich verpflichtet, sich unverzüglich in Quarantäne zu begeben, um nicht weitere Personen anzustecken. Des Weiteren sollte zur Sicherung der Diagnose ein PCR-Test, zum Beispiel in einer Corona-Schwerpunktpraxis, gemacht werden.