Die Route der neuen Buslinie durch Rust Foto: geitlinger

Zur Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs in Rust plant die Gemeinde einen zusätzlichen Shuttlebus. Die zusätzliche Linie soll den bestehenden innerbetrieblichen Verkehr des Europa-Park-Shuttles erweitern. Doch es bestehen Bedenken.

Rust - Um den öffentlichen Personennahverkehr zu entlasten, will die Gemeinde Rust einen weiteren Shuttlebus. Das Ziel ist es, noch mehr Menschen für den Umstieg auf den Bus zu bewegen. Aus rechtlichen Gründen sei eine öffentliche Linie nicht umsetzbar. Der geplante Shuttle beschränkt sich deshalb auf den Ortsbereich von Rust sowie den Europa-Park und die Wasserwelt. Die bisherige kleine Linie vom Wasserpark-Gelände zu den Europa-Park-Hotels, die viertelstündlich betrieben wird, soll mit jeder zweiten Fahrt (halbstündlich) durch die Gemeinde bis zum Europa-Camp-Resort gehen. Auf gleicher Strecke erfolgt die Rückfahrt. Die Strecke soll über den Ellenweg, Schule, Kirchstraße, Ritterstraße, Ludwigstraße, Zollhausstraße und Karl-Friedrich-Straße zum Camp-Resort führen.

Die Kosten der zusätzlichen Streckenführung in Höhe von 250 000 Euro übernimmt die Gemeinde mit der Kurtaxeneinnahme. "So fließen die Kurtaxeinnahmen wieder an den Gast zurück", sagte Bürgermeister Kai-Achim Klare. Wegen der Komplexität und den rechtlichen Rahmenbedingungen wurde eine externe Beratung in Anspruch genommen.

Die neue Linie soll in den kommenden Wochen mit einer einjährigen Testphase starten, danach soll der Regelbetrieb erfolgen. Die Linie soll täglich und ganzjährig bedient werden. Bei einem Tagesbetrieb von zwölf Stunden wären dies mit Rückfahrt 48 Fahrten durch die Gemeinde, rechneten Ewald Scherer (Freie Wähler) und Elke-Maria Ringwald (Aktiven Bürger für Rust) vor.

Befürchtung, dass der Verkehr zunimmt

Dies bedeute eine hohe Verkehrsbelastung und "viel Verkehr, wo bisher keiner war", befürchtete Jörg Herdrich, der ebenfalls ein Mitglied der Aktiven Bürger für Rust ist. "Schule, Kindergarten und enge Straßen bergen hohe Unfallgefahren, ich kann das nicht mittragen", fügte Herdrich an. Ringwald betonte: "Dieselbusse sind keine Verkehrswende."

Als Alternative wurde der Wunsch nach umweltfreundlichen Elektrobussen oder Fahrradstationen in die Diskussion eingebracht. Beides wurde aus organisatorischen, praktischen und finanziellen Gründen zunächst nicht in Erwägung gezogen. Beobachtungen werden zeigen, ob das vorgestellte Projekt funktionieren werde. "Wir wollen am Ende keine leeren Busse durch die Gegend schicken, Verlässlichkeit hat Priorität", sagte Klare.

Der Gemeinderat beauftragte mehrheitlich, mit den Gegenstimmen von Ringwald und Herdrich sowie der Enthaltung von Günther Erny, die Verwaltung, das vorgestellte Shuttlekonzept umzusetzen und mit der Testphase zeitnah zu beginnen.

Einwohner fahren kostenlos mit

Insgesamt sieben zusätzliche Haltestellen sind in der Ortsmitte vorgesehen, die einen Zu- oder Ausstieg ermöglichen sollen. Kurgäste, Mitarbeiter des Parks sowie Einwohner in Rust sollen die neue Shuttlelinie zum Europa-Park kostenfrei nutzen können.