Großer Bahnhof für die Sulgener Ringerin Sandra Paruszewski (Mitte). Zu den vielen Gratulanten gehörte auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (rechts daneben). Foto: Herzog

Kürzlich ist die sportliche Erfolgsgeschichte des Athletenvereins Sulgen um ein Kapitel fortgeschrieben worden. Ringerin Sandra Paruszewski kehrte als Dritte von den Europameisterschaften aus Budapest zurück.

Schramberg-Sulgen - Die Titelkämpfe in der ungarischen Hauptstadt waren (idealerweise) zu jenem Zeitpunkt zu Ende, als die Corona-Beschränkungen weitgehend weggefallen waren. So konnte zur Erleichterung der Vereinsführung in dieser Woche ein Empfang im Gasthaus Hasen/Olive für die EM-Bronzemedaillengewinnerin "unter fast normalen Umständen" organisiert werden, bei dem ohne Sorge viele Hände geschüttelt und herzliche Umarmungen genossen wurden.

„Super-Leistung“

Vorsitzender Hans Rohrer sprach von einer "Super-Leistung", die die 28-Jährige bei den Titelkämpfen gezeigt und nur gegen die spätere Europameisterin Alina Akobiia aus der Ukraine verloren hatte. "Jetzt hoffen wir alle, dass es so erfolgreich weitergeht", dachte der Vorsitzende bereits an die als nächstes anstehenden sportlichen Herausforderungen mit den Deutschen Meisterschaften Ende Mai im saarländischen Riegelsberg. Schließlich sind die nationalen Titelkämpfe ein ganz entscheidendes Kriterium bei der Nominierung der Athletinnen für die Weltmeisterschaften im September.

Immer wieder Glanzmomente

Er finde es toll, sagte Rohrer, dass der AV Sulgen auch schon vor Jahren erfolgreiche Ringerinnen hatte und nun Sandra Paruszewski seit 2007 immer wieder für Glanzmomente sorge. Die jungen Frauen hätten es in den Vereinen oft nicht einfach. Mangels Trainingspartnerinnen müssten sie vielfach gegen Jungs kämpfen. Das sei jedoch auch ein gewisser Vorteil für sie.

Für Paruszewski freue er sich, so der Vorsitzende weiter, dass sie in der Vergangenheit nach Niederlagen und Rückschlägen nie aufgegeben und stets neuen Ehrgeiz entwickelt habe. Ihr Mann Stefan Moosmann habe als ihr Mentalcoach sicher auch einen gewissen Anteil an der errungenen Medaille, hob der AVS-Chef hervor.

Potenzial bewiesen

Paruszewskis Schwiegervater Martin Moosmann erinnerte an den freudigen Anlass bei der Hochzeit von Sandra und Stefan im Juli vergangenen Jahres und folgerte: "Man sieht, die Heirat hat ihr offensichtlich gut getan." Als "bekannte Trainingsweltmeisterin hat sie ihr Potenzial in Budapest endlich mal bewiesen", lobte Moosmann und überreichte neben Blumen auch ein Geschenkkörbchen mit Süßem, "das ihrer Figur sicher nicht schadet".

Zu den zahlreichen Gratulanten gehörte auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. "Die Bronzemedaille von Sandra Paruszewski bei den Europa-meisterschaften im Ringen ist ein toller Erfolg. Der AV Sulgen als Heimatverein kann zu Recht stolz auf sie sein, und wir von der Stadt Schramberg sind es auch. Sandra Paruszewski ist mit ihren sportlichen Leistungen auch eine großartige Botschafterin für unsere Stadt", bekräftigte die Oberbürgermeisterin.

Geehrte dankt allen

Die geadelte Ringerin versicherte, sie freue sich über diese Medaille riesig. Sie dankte dem Verein, ihrem Mann, Trainern und Sponsoren und räumte ein: "Allein hätte ich das nicht geschafft. Ohne euch wäre ich niemals so weit gekommen."