Die frischgebackene Ju-Jutsu-Junioren- Vizeweltmeisterin Kim Wörner wird in ihrem Heimatort geehrt.
Da stand sie nun, mitten im Raum, umringt von Vertretern der Ortschaft Renfrizhausen, Eltern, Großeltern, vielen Freunden und Kameraden: Kim Wörner. Sportkreisehrenvorsitzender Robert Nübel konnte es nicht oft genug wiederholen: „Vizeweltmeisterin Kim Wörner aus Renfrizhausen! Wie toll hört sich das an. Wir alle sind stolz auf dich“.
Ehrgeiz, Bescheidenheit und Lockerheit seien Eigenschaften von Kim Wörner, hieß es. Renfrizhausens Ortsvorsteher Volker Tietze sagte es beim Empfang im Gemeindehaus so: „Mit deiner Leistung hast du nicht nur deine sportlichen Fähigkeiten unter Beweis gestellt, sondern auch gezeigt. was möglich ist, wenn Talent, Disziplin und Leidenschaft zusammenkommen“.
2021 entdeckt
Kim ist 17 Jahre alt und macht im nächsten Jahr Abitur. Sportlich ist sie schon seit mehr als zehn Jahren auf der Matte beim Ju-Jutsu-Club. 2021 wurde der deutsche Ju-Jutsu-Verband bei einem Lehrgang auf die damals 13-Jährige aufmerksam. Seither ist sie im Leistungskader.
Schon ein Jahr später wurde sie in Abu-Dhabi Bronzemedaillengewinnerin ihrer Altersklasse. Viele weitere Erfolge folgten, bis dann am ersten Novemberwochenende 2024 der bisherige Höhepunkt ihrer Karriere kam: Bei den Weltmeisterschaften in Kreta holte sich die 17-Jährige die Vizeweltmeisterschaft bei den Junioren U18.
Dreimal die Woche ist Kim Wörner in ihrem Heimatverein im Training. „Da holt sie sich die Grundlagen und die Fitness für die vielen Wettkämpfe“ sagt Papa Rolf Wörner. Er und seine Frau Andrea sind selbst aktive Ju-Jutsu-Sportler.
Training mit Jungen
Kim Wörner trainiert dabei oft mit Jungen in ihrer Alters- und Gewichtsklasse. Rücksicht hat sie von den Jungs allerdings keine zu erwarten. „Da geht’s voll zur Sache, und manchmal kommt Kim auch mit einem blauen Auge vom Training heim“, erzählt Rolf Wörner.
Die kleine Schwester Anne macht in diesem Jahr ihren ersten Gürtel und hat schon angedeutet, dass sie auch mal Wettkämpfe machen will. „Mein Vorbild ist meine Schwester. Ich bin stolz auf sie und will auch mal so erfolgreich werden“, sagt die Grundschülerin.
Job im Verein
Kim Wörner ist oft auf Lehrgängen und Wettkämpfen im Nationalkader unterwegs. Seit kurzem hat sie zusätzlich einen Job im Verein: Sie trainiert die ganz jungen Sportler im Verein. „Ein absolutes Vorbild“, sagt Vereinschef Thomas Emmering.
Nächster großer Wettkampf wird im Juni die Deutsche Meisterschaft im Kader der U21 sein. „Da wird die Luft dann schon ein bisschen dünner“, sagt Kim Wörner. Im vergangenen Jahr war sie im U18-Team eine der Ältesten. Jetzt ist sie das Küken. Angst hat sie aber keine. „Ich schau mir vor den Wettkämpfen kurz ein paar Szenen der Gegner an, stelle mich drauf ein und dann gebe ich mein Bestes. Ob die andere dann die Nummer eins der Welt ist oder weiter hinten steht, das interessiert mich nicht“, sagt sie.