Yannick Kayser und sein Belgischer Schäferhund Berec haben sich in Gelsenkirchen den Deutschen Meistertitel im "IGP-Hundesport" gesichert. Foto: Bohnert-Seidel

Der Hundesportverein in Friesenheim hat allen Grund zum Feiern: Yannick Kayser ist mit seinem Hund Berec zum sechsten Mal Deutscher Meister im Hundesport geworden. Auch sein Sohn Lenn hat mit seinem Hund Caramba den Titel geholt.

Friesenheim – Mit 291 von 300 möglichen Punkten haben sich Hundetrainer Yannick Kayser und sein belgischer Schäferhund Berec am Wochenende des 23. und 24. Aprils in Gelsenkirchen im "IGP-Hundesport" den Deutschen Meistertitel geholt. "IGP" steht für die Internationale Gebrauchshundeprüfungsordnung, aus der sich eine Sportart mit drei Abteilungen ableitet: Fährte, Unterordnung und Schutzdienst.

Nicht nur Yannick Kayser hat mit seinem fünfjährigen Malinois Berec auf dem Treppchen ganz oben gestanden auch Sohn Lenn, zehn Jahre alt, ist mit seinem Hund Caramba Deutscher Meister geworden. Die Liebe zum Hundesport ist in der Familie sehr stark verankert.

Das Training mit den Hunden ist das täglich Brot von Yannick Kayser. "Es ist ein toller Luxus, jeden Tag aufzuwachen und zu sagen: Ich habe richtig Lust zu arbeiten", erklärt er. Aus seinem Hobby hat der 34-Jährige vor vielen Jahren einen Beruf gemacht. Seit 20 Jahren hat er sich dem Hundesport und der Ausbildung von Hunden verschrieben. Dass er mit seinen Hunden so erfolgreich ist, hat seinen Grund. Robust, selbstsicher und sehr sozial müsse der Hund sein. Der belgische Schäferhund erfülle, ebenso wie der deutsche Schäferhund, diese Komponenten. Vor allem unter Wettkampfbedingungen zeige der Hund sowohl psychische als auch physische Stärke. Heimisch fühle sich Berec auf dem Hundeplatz der Hundesportfreunde im Friesenheimer Ziegelweg. Im Wettkampf beherrsche er jedoch, sich auf neue, widrige Umstände einzustellen.

"IGP ist meine Sportart", sagt Yannick Kayser. Alle drei Bereiche seien unterschiedlich. Für die Fährte bringe der Hund die notwendige Ruhe mit. Agil sei er in der Unterordnung. Selbst bei 30 Grad im Schatten verstehe sich der Hund, den Bedingungen zu stellen. Für den Schutzdienst bringe der Hund die ausreichende Härte mit. "Es braucht beim Hund die Reizoffenheit", so Kayser.

In drei Disziplinen gibt es jeweils 100 Punkte

Die Vorgabe für den Hund sind bei der IGP-Prüfung in drei verschiedenen Sparten jeweils maximal 100 Punkte zu erreichen: Bei der Disziplin Fährte muss der Hund eine 600 Schritt lange Fährte eines Fremden suchen und sich mit jedem Fußtritt auf dem Acker auseinandersetzen. Unterwegs gilt es mehrere Gegenstände zu suchen. Bei der "Unterordnung" folgt der Hund seinem Besitzer am Fuß und muss auf Hörzeichen bestimmte Kommandos annehmen. "Für mich ist das die Kür", erklärt Kayser, da diese Sparte die bestmögliche Harmonie zwischen Hund und Hundeführung spüren lasse. Allerdings stört sich der 34-Jährige an dem Begriff "Unterordnung". Dieser entspreche längst nicht mehr dem Zeitgeist. Schließlich erfülle der Hund diese Aufgabe mit einer hohen Motivation. Beim Schutzdienst muss der Hund sich mit einem Schutzdiensthelfer auseinandersetzen, der einen Bösewicht mimt. Befindet sich dieser auf der Flucht, verfolgt ihn der Hund und hält ihn am geschützten Arm fest. Bleibt dieser stehen, muss der Hund sofort auf ein Zeichen des Hundebesitzers von ihm ablassen.

Klare Regeln sind ein Teil des Trainings

Im Wettkampf zählt das Beuteverhalten. Hunde verfügen über ein hohes Potenzial eines Miteinanders. Das sei das wichtigste beim Hundesport. "Die Stimmung zwischen mir und dem Hund muss gut sein. Es gibt auch Dinge, die müssen klar verboten sein", betont Kayser, "zum Beispiel Jogger jagen, das geht gar nicht." Rücksicht sei das Gebot. Nicht jeder Mensch freue sich, wenn er einem Hund begegne, schon gar nicht einem, der frei und wild herum springe. "Vielen Hundehaltern fehlt dieses Pflichtbewusstsein. Man muss auch respektieren, dass es Menschen gibt, die keine Hunde mögen", sagt Kayser.

Weitere Preisträger von den Hundesportfreunden neben Yannick und Lenn Kayser sind: Platz 2: Sue Chandraratne, Platz 7: Mandy Gläser, Platz 12: Anne Eisemann, Platz 21: Alexandra Horn, Platz 26: Dieter Jäkel. Am Start waren 51 Teilnehmer.