Beim Winterschwimmfest des SSV Lahr sind zahlreiche Bestzeiten und Rekorde aufgestellt worden. Foto: Verein Foto: Lahrer Zeitung

Knapp 200 Athleten aus ganz Baden sind beim Winterschwimmfest des SSV Lahr an den Start gegangen. Das Heimteam stellte die meisten Starter – und war schließlich auch die erfolgreichste Mannschaft.

Es war bereits die siebte Auflage des Winterschwimmfests, die am Samstag im Lahrer Hallenbad vom SSV veranstaltet wurde. Nach dem letztjährigen pandemiebedingten Ausfall wurde unter Einhaltung der 2 G-Regelung sowie strenger Hygienebestimmungen wieder um Medaillen, Pokale und Bestzeiten gekämpft. Schwimmer und Betreuer fanden neben dem Wettkampfbad weitere Aufenthaltsmöglichkeiten im angeschlossenen Hallensportzentrum vor, womit sich die Maximalzahl erlaubter Personen am Wettkampfbecken problemlos einhalten ließ.

Das Lahrer Heimteam war mit 176 von insgesamt über 800 Einzelstarts der stärkstvertretene Verein. Ähnlich große Mannschaften brachten Bühl, Freiburg und Lörrach an den Start, was sich auch im Medaillenspiegel niederschlug, den Lahr mit 88 Edelmetallplätzen, davon 38 Goldrängen, knapp vor Freiburg und Lörrach gewann.

Erfolgreichste Lahrer Medaillenjäger waren der 13-jährige Theo Gerdt, der sich über alle sieben angetretenen Einzelstrecken Gold sicherte, sowie das elfjährige Nachwuchstalent Christian Toryanik, das über seine Paradedisziplin Brust ein regelrechtes Feuerwerk abbrannte. Über 50 Meter knackte er als erster Lahrer Elfjähriger aller Zeiten mit 38,96 Sekunden gleich deutlich die 40-Sekunden-Marke. Über die doppelte Distanz verbesserte er seinen Lahrer Altersrekord vom Oktober dann nochmals um drei Sekunden auf 1:24,81 Minuten und steht damit aktuell unter den fünf besten deutschen Brustschwimmern seines Jahrgangs.

Lahrer Brustschwimmen-Rekord aus den 1980er-Jahren fällt

Neben Medaillenwertungen für die Einzelstrecken wurden über die vier 50-Meter-Sprintstrecken mit Preisgeld prämierte Finalläufe ausgetragen. Mit 16 verschiedenen Preisgeldgewinnern gestaltete sich die Spitze des Teilnehmerfelds dabei so ausgeglichen wie nie zuvor. Erfolgreichste Finalteilnehmerin war die Lörracherin Caroline Kasa. Bei den Herren lagen am Ende Noah Huber aus Bühl sowie der 14-jährige Lahrer Nick Beratz gleichauf. Beratz gewann zudem das Rückenfinale in neuer Lahrer Rekordzeit von 29,14 Sekunden. Zuvor brach Beratz’ gleichaltriger Cousin Manuel Tomm bei seinem Finalsieg in 32,03 Sekunden den noch letzten stehenden Lahrer Brust-Rekord aus den 1980er-Jahren. Und auch ein dritter der vier Finalsieger war ein Lahrer. Der 20-jährige Julien Schell feierte sein Comeback nach mehreren Jahren Wettkampfpause standesgemäß mit dem Sieg im Schmetterlingsfinale in neuer persönlicher Bestzeit von 27,53 Sekunden.

Bei den Damen war die 14-jährige Kathrin Ermantraut die erfolgreichste Lahrer Finalteilnehmerin, die sich in einem spannenden Schmetterlingsfinale in neuer Lahrer Rekordzeit von 30,66 Sekunden um nur 0,07 Sekunden geschlagen geben musste. Auch über die beiden Mixed-Staffelwettbewerbe, vier Mal 50 Meter Lagen und Freistil, wurde Lahr von der Konkurrenz gefordert. Nicht weniger als jeweils Lahrer Rekordzeit benötigte das Heimquartett zum Sieg. Über vier Mal 50 Meter Lagen verbesserte die rein aus 14-Jährigen bestehende Auswahl mit Emma Häußermann, Tomm, Beratz und Ermantraut den bisherigen Lahrer Rekord um ganze 4,24 Sekunden und gewann in 2:01,63 Minuten mit 1,28 Sekunden Vorsprung vor Bühl. Auch bei der abschließenden 4x50-Meter-Freistilstaffel verbesserte das SSVL-Team mit Schell, Ermantraut, Beratz sowie Amelie Kaufmann die ewige Lahrer Bestzeit um mehr als vier Sekunden auf 1:49,37 und schlug dabei 2,11 Sekunden vor Freiburg an.

Das Lahrer Trainerteam, das sich sowohl über die Leistungen der Spitze wie auch über den Erfolg einer dreistelligen Zahl persönlicher Bestleistungen freute, zeigte sich ebenso zufrieden wie die Organisatoren der Veranstaltung um den Vorsitzenden Steffen Sander und Vertreter Hubert Roth. Dank ehrenamtlicher und elterlicher Unterstützung lief die Veranstaltung im Hallenbad trotz der erhöhten Herausforderung durch die Hygieneauflagen reibungslos ab und der SSV Lahr konnte erneut seinem Ruf eines erfahrenen Ausrichters von Sportveranstaltungen gerecht werden.