Das Hotel-Restaurant Erbprinz in Ettlingen Foto: Bernd Mutschler

Im September 2021 brannte der Erbprinz. Mit einer Dankes- und Feierstunde wurde die Renovierung nun offiziell abgeschlossen.

Seit 230 Jahren gibt es den „Erbprinz“ in Ettlingen. In dieser Zeit habe man mit dem Hotel an der Gastronomiegeschichte der Stadt mitgeschrieben. Dazu zählt aber auch ein schwieriges Kapitel des renommierten Fünf-Sterne-Hotels. „Am 5. September 2021 bekam ich einen Anruf: ‚Der Erbprinz brennt!‘“, erzählt Hotel-Inhaber Bernhard Zepf bei der Dankes- und Feierstunde, mit der die aufwendige Renovierung nach dem verheerenden Brand nun auch offiziell abgeschlossen ist.

 

Ein Blick zurück: Im September 2021 hatte wohl ein Gast ein Aufgussmittel falsch verwendet. Dadurch wurde ein Brand in der Sauna ausgelöst, der nicht nur die Sauna, sondern auch viele Zimmer in Mitleidenschaft zog.

Kein Vorsatz

Da kein Vorsatz nachzuweisen war, wurden die Ermittlungen gegen den Gast vonseiten der Staatsanwaltschaft eingestellt. Der Millionenschaden hingegen blieb – wurde aber zu großen Teilen von der Versicherung übernommen. Zum Glück. Denn wie Zepf erwähnte: „Wenn die Versicherung nicht greift, war’s das mit 230 Jahren Erbprinz.“

In der langen Planungs- und Renovierungsphase seien rund 40 Prozent des Hauses nicht nutzbar gewesen, erzählt Verkaufsleiter Jörn Hoffmann. An Weihnachten sei man mit einem sogenannten „Soft-Opening“gestartet, seit 10. Januar können die renovierten Zimmer und der Wellness-Bereich auch wieder vollumfänglich genutzt werden. Auch wenn das Hotel also bereits wieder im Betrieb ist: Gefeiert wurde das erst jetzt mit der Dankes- und Feierstunde für Freunde des Hauses, Handwerder – und für Vertreter von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK).

Besonderer Dank

Genau denen galt auch der erste und „besondere Dank“ von Zepf. Die Feuerwehr sei mit 15 Fahrzeugen vor Ort gewesen, das DRK mit acht. Und so sei auch ihnen zu verdanken gewesen, dass es keine Personenschäden gegeben habe. „Das ist das Entscheidende“, so Zepf weiter. „Wenn es zur Katastrophe kommt, sind bis zu 600 Leute zu versorgen“, sagte er und erzählte, dass die Flammen nach drei Stunden gelöscht gewesen seien.

Nach den ersten Aufräumarbeiten und der Überprüfung der Statik sei dann bis Weihnachten klar gewesen: „Wir bauen wieder auf!“. Und so ging es an die Generalsanierung der betroffenen 43 Zimmer und des Wellnessbereichs. Und auch, wenn es eine große Katastrophe gewesen sei, zeigte sich Zepf glücklich mit dem, was seither passiert sei.

Als symbolischen Dank für die geleistete Hilfe überreichte Zepf einen Scheck mit jeweils 1000 Euro an die Freiwillige Feuerwehr und das DRK.

Auch der baden-württembergische Dehoga-Präsident Fritz Engelhardt freute sich: „Eines der renommiertesten Häuser badischer Gastlichkeit startet wieder voll durch.“ Der „Erbprinz“ sei einer der wichtigen Leit- und Spitzenbetriebe im Land und habe nun auch dieses Kapitel der Firmengeschichte gemeistert.

Und – wie es sich für ein Hotel-Restaurant gehört – gab es an diesem Abend nicht nur viele Dankesworte (Zepf: „Was nützt uns das ganze Geschwätz?“).

Michelin-Stern bestätigt

Gefeiert wurde auch mit einem Vier-Gänge-Menü aus der Küche von Sternekoch Ralph Knebel, dessen Michelin-Stern übrigens ganz aktuell in dieser Woche für das Restaurant Erbprinz erneut bestätigt wurde, das diese Auszeichnung nun seit 2012 trägt.