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Staatsanwaltschaft stellt Antrag nach Unfall in Talhausen. Straße war nur für Fahrzeuge mit 3,5 Tonnen zugelassen.

Epfendorf-Talhausen /Rottweil - Nach dem Zugunglück in Epfendorf will die Staatsanwaltschaft dem 50-jährigen Lastwagenfahrer den Führerschein entziehen. Ein entsprechender Antrag beim Amtsgericht Rottweil laufe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gestern.

Der Fahrer war am vergangenen Freitag auf einem Bahnübergang hängen geblieben. Die Straße war nur für Fahrzeuge mit maximal 3,5 Tonnen zugelassen – sein Gespann wog aber mitsamt der Ladung 48 Tonnen. Ein Regionalzug prallte daraufhin gegen das Fahrzeug. Dabei wurden 33 Menschen verletzt, sechs davon schwer. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den 50-Jährigen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Bei dem Unfall waren neben dem Zug und dem Lastwagen auch die Oberleitung und ein Sendemast beschädigt worden. Die Polizei prüft zudem, ob an einer Brücke, die von dem Sattelzug vor dem Unfall befahren wurde, statische Schäden entstanden sind.

Der Schaden wird auf etwa 1,5 Millionen Euro geschätzt. Allein an dem Zug sind einem Sprecher der Bahn zufolge mindestens 600.000 Euro Schaden entstanden. "Das Fahrzeug wird der Bahn wegen der Reparatur einige Monate nicht zur Verfügung stehen", sagte der Sprecher.