Erika Behr (links) und Jasmin Holzer-Bartosch gibt das Geschehene schwer zu denken: Nur Löcher blieben zurück, wo die gestohlenen Pflanzen standen. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Diebstahl: Verein Landleben sucht Zeugen zur Aufklärung / Gehölze und Schilder sind über Nacht verschwunden

Über Nacht gestohlen worden sind hochwertige Gehölze, mit denen der Verein Landleben in diesem Frühjahr ein mit Sponsorenhilfe neu angelegtes Steinbeet bestückt hatte. Erst im Mai hatte man mit Martin Höhn und Gartenbauer Karl-Heinz Ohnmacht auf die Verschönerung angestoßen.

Epfendorf-Trichtingen. Die Stelle liegt unweit der Ortsausfahrt Trichtingen an der Verbindungsstraße Richtung Leidringen und wird sowohl von Fahrzeugen als auch von Spaziergängern, Hundehaltern und Freizeitsportlern passiert.

Doch die Freude über das schön gestaltete, neue Beet, in das viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit investiert wurde, währte nicht lange. Schon nach kurzer Zeit wurde ein etwa ein Meter hoher Japanischer Kriechwacholder-Hochstamm im Wert von 100 Euro entwendet. Um das entstandene Loch wieder zu füllen, wurde zähneknirschend ein kleineres, etwas günstigeres 60cm-Exemplar nachgekauft.

Am vergangenen Wochenende zwischen Samstagabend und Sonntagvormittag ist auch dieses Nadelgewächs gestohlen worden und eine Staude sowie zwei weitere Gehölze noch dazu. Dabei handelt es sich um einen leuchtend roten, japanischen Fächerahorn, eine Bergkiefer sowie ein Purpurglöckchen, das zentral in einem Halbkreis aus sechs Pflanzen stand.

Noch mehr als der finanzielle Schaden von insgesamt 350 Euro schmerzt, dass ein skrupelloser Dieb das ehrenamtliche Engagement zur Dorfverschönerung mit Füßen tritt. Die Vorsitzende Jasmin Holzer-Bartosch und Erika Behr vom Verein Landleben sind fassungslos. Sie fragen sich, ob der dreiste Diebstahl aus Habgier geschah oder sich gegen den Verein richtet. "Es schmerzt sehr, wenn unserer Weltanschauung ein solcher Stich versetzt wird und sich jemand einfach bedient."

Weiteres Projekt wird vorerst auf Eis gelegt

Der Stolz auf das gelungene Beet ist tiefsitzendem Frust gewichen. Die fehlenden Pflanzen werden nun nicht mehr ersetzt. Ein weiteres Projekt, für das bereits ein Sponsor gefunden war, wurde auf Eis gelegt, aus Angst, dass auch dieses sabotiert werden könnte. "Vorerst ist mir die Lust vergangen. Wir machen das ja nicht für uns selbst. Hier wird der Allgemeinheit Schaden zugefügt", betont die Landleben-Chefin.

Der Verein engagiert sich für ein lebens- und liebenswertes Dorf und hat schon viele Ecken von Unkraut befreit und bepflanzt. Den aktuellen Nackenschlag will man jedoch nicht ohne Gegenwehr einstecken. Beide Diebstähle wurden bei der Polizei angezeigt, allein schon, um zu zeigen, dass es ein Trugschluss ist, zu denken, dass "hier bei uns auf dem Lande nichts wegkommt". Leuchtend rote Schilder mit der Aufschrift "geklaut", ergänzt um Informationen zu den Pflanzen und ihrem Anschaffungswert, wurden ins Beet gesteckt, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Am nächsten Tag waren selbst diese Hinweise spurlos verschwunden.

"Das waren keine 08/15-Pflanzen, sondern lauter Besonderheiten, die auffallen, wenn sie kürzlich irgendwo frisch eingepflanzt wurden", meint Jasmin Holzer-Bartosch. Sie hofft, dass jemand Hinweise auf den Verbleib der Pflanzen geben kann oder etwas Verdächtiges beobachtet hat. Bestimmt seien die herausgezogenen Pflanzen mit dem Auto abtransportiert worden. Direkt neben dem Steinbeet befindet sich ein kleiner Parkplatz am Startpunkt des Trichtinger Nordic Walking Trails. Der Feldweg ist als Wanderweg Richtung Brittheim ausgeschildert. Hinweise nehmen die Polizei oder Jasmin Holzer-Bartosch über die Kontaktdaten des Vereins Landleben entgegen.