Epfendorfer Gemeinderat möchte im Gebiet Öschle/Pfannenstiel eine zweite Einspeisung schaffen

Von Bernd Lamberth

Epfendorf. Die Wasserversorgung des östlich des Neckars liegenden Wohn- und Gewerbegebiets war ein Thema in der letzten Epfendorfer Gemeinderatsversammlung. Zu einer zweiten Einspeisung zur Erhöhung der Versorgungssicherheit stand Gemeindekämmerer Reinhold Scheurenbrand dem Gremium Rede und Antwort.

Wie Scheurenbrand zunächst erläuterte, werde das gesamte Wohn- und Gewerbegebiet von einer Leitung versorgt, die im Bereich der Firma Herz den Neckar unterquere. Sollte an dieser Neckarkreuzung ein Schaden auftreten, sei das gesamte Gebiet ohne Wasser.

Deshalb sei in der Verwaltung die Überlegung aufgekommen, zur Erhöhung der Versorgungssicherheit für das Gebiet Öschle/Pfannenstiel eine zweite Einspeisung zu schaffen. Dazu könnte im Bereich der alten Kläranlage der Neckar gekreuzt und eine Leitung bis zu den bestehenden Versorgungsleitungen im Baugebiet gelegt werden.

Scheurenbrand spielte für die Räte anschließend zwei Szenarien für eine zweite Einspeisung durch. Zum einen könnte die bestehende Leitung vom Ortsnetz, die bisher der Befüllung des Hochbehälters Harthausen gedient habe, im Bereich der alten Kläranlage abgetrennt und mittels einer Spülbohrung unter dem Neckar, der Kreisstraße und den Wohngrundstücken hindurch in die Schenkenbergstraße geführt und an die bestehende Leitung angeschlossen werden.

Dadurch könne im Falle eines Schadens an der Neckarkreuzung oder der Leitung im Baugebiet von der anderen Seite eingespeist werden; zum anderen könnte die Gemeinde mit dem Zweckverband Wasserversorgung Kleiner Heuberg darüber verhandeln, ob direkt von der künftigen Leitung des Zweckverbands über einen Druckminderschacht eine Einspeisung im Bereich der alten Kläranlage-Schenkenbergstraße geschaffen werden könne. Dadurch könne dieses Gebiet auch dann versorgt werden, wenn auf der Leitung vom Wasserwerk über die Gartenstraße-Schulstraße-Butschhofweg-Kilbigswasen-Neckarkreuzung ein Schaden auftrete.

Nach Sicht des Gemeindekämmerers wäre dies die sinnvollere Alternative, da sie eine größere Sicherheit biete. Das Ingenieurbüro Dreher & Stetter habe die Kosten dafür überrechnet und käme netto auf rund 174 000 Euro. Ob eine der beiden Maßnahmen förderfähig sei, müsste mit dem Regierungspräsidium abgeklärt werden.

Synergieeffekte könnten sich laut Scheurenbrand dadurch ergeben, dass auch die EnBW in diesem Bereich kreuzen muss, um eine 20 KV Leitung bis zur Trafostation an der Schenkenbergstraße zu verlegen.

Mit großer Mehrheit folgte das Gremium dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, Gespräche mit dem Zweckverband Wasserversorgung Kleiner Heuberg aufzunehmen, um eine zweite Einspeisung für das Gebiet Öschle/Pfannenstiel zu ermöglichen.