Kommunales: Epfendorfer Gremiumsmitglieder melden sich zur Diskussion um die Schulstandorte zur Wort

Epfendorf. Allerhand Vorwürfen waren die Gemeinderäte aus Epfendorf in diesen Tagen ausgesetzt. Die Gremiumsmitglieder der Kerngemeinde samt des einen Gemeinderats aus Talhausen hatten einen Antrag zur Sitzung am heutigen Dienstag eingebracht. Er wurde von der Verwaltung mit folgendem Wortlaut auf die Tagesordnung gesetzt: "Schlichemklammschule – Beschlussfassung über die Zusammenlegung des Schulstandorts Schlichemklammschule Epfendorf mit deren Außenstelle Trichtingen".

Für Unmut gesorgt

Das hatte unter den Eltern und auch bei anderen Bürgern aus Trichtingen und Harthausen für Unmut gesorgt. Inzwischen hat Bürgermeister Mark Prielipp mitgeteilt, dass der Punkt wieder von der Tagesordnung genommen wird (wir berichteten).

Nun haben sich einige Epfendorfer Gemeinderäte zu Wort gemeldet. In einem Gespräch in der Lokalredaktion des Schwarzwälder Boten legen sie ihre Gründe für den Antrag dar.

"Es geht uns allein um die Schulen – um deren Qualität und Zukunftsfähigkeit," betont Johannes Sauter. Da im vergangenen Haushalt der Gemeinde viele Dinge geschoben worden waren, weil man erst einmal eine Entscheidung treffen müsse, wie es weitergehen soll, wollte man das Thema nun voranbringen.

In den Haushaltsberatungen sei klar geworden, dass an beiden Standorten Sanierungsbedarf bestehe, ergänzt Volkmar Müller. Aus der Elternschaft habe es massive Beschwerden hinsichtlich der Ausstattung und des Zustands der Schulen gegeben. Auch die Unterrichtsform – derzeit wird klassenübergreifend unterrichtet – stehe in der Kritik. Man könne außerdem nicht immer von Zusammenhalt reden, und dann die Kinder in den Grundschulen nach Ortschaften trennen.

Keine Spaltung gewollt

Uwe Mei räumt ein, dass ein Mitnehmen der Bürger angesichts der nun emotional geführten Diskussion nicht gewährleistet sei. Deshalb werde der Punkt wieder abgesetzt. Man wolle die Gemeinde nicht spalten und dadurch die Zukunftsfähigkeit gefährden. Zudem benötige man für dieses sensible Thema noch mehr Info für alle Gemeinderäte und die Bürger. Wenn man jetzt auf dem Tagesordnungspunkt beharre, würde dies zu einer Spaltung der Gemeinde führen. Das wolle niemand.

Sowohl Volkmar Müller als auch Alexander Heim erklären, es sei für sie klar gewesen, dass so ein Thema nicht in einer einzigen Sitzung ausdiskutiert werden könnte. Jedoch hätte man in einem Beschluss die Verwaltung mit der weiteren Aufarbeitung beauftragen können. "Wir sehen uns in der Pflicht, was die Haushaltsführung angeht," so Müller. Dazu gehöre, auch unbequeme Themen anzugehen. Ein Wunschkonzert der einzelnen Ortsteile sei angesichts der Haushaltslage nun mal nicht möglich.

Die Erwartungshaltung der Bürger sei in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen, nimmt Uwe Mei wahr. Sei es nun die Einführung der Ganztagsschule oder auch der Winterdienst oder der Heckenschnitt. "Man muss sehen, dass das alles wirtschaftlich von der Gesamtgemeinde zu stemmen ist."

Die Frage, warum man das Thema so kurz vor der Kommunalwahl angehe, beantwortet Müller mit den Worten: "Wir wollen den Druck nicht auf die dann neu gewählten Gemeinderäte abwälzen." Schlussendlich sei der Zeitpunkt "ohnehin immer falsch", meint Sauter. Man wolle dieses wichtige Thema nicht auf eine Machtfrage reduzieren. Vielmehr gehe es um eine Sachfrage, sagt er angesichts des Vorwurfs, der derzeit zahlenmäßigen Überlegenheit der Epfendorfer Räte im Vergleich zu jenen der Ortsteile.

Beleidigungen im Internet

Ihm stoße sauer auf, dass stets das "Totschlagargument", man habe etwas gegen Trichtingen oder Harthausen, komme, wenn etwas nicht "nach deren Spur läuft." Das halte er nicht für angemessen. Ebenso wenig wie die teils beleidigenden und ehrabschneidenden Vorwürfe, die jetzt in den sozialen Netzwerken kursierten. Von korrupten Epfendorfer Gemeinderäten sei da die Rede. Vielmehr fordert er von den die Ortsteile vertretenden Gemeinderäten, selbstbewusster erreichte Ziele in den Orten zu vertreten.

Beispielsweise laufe in Trichtigen derzeit das Landesanierungsprogramm mit Fördermitteln in nicht unerheblicher Höhe, fügt Uwe Mei an. Man versuche, allen gerecht zu werden.