Eine Kirche hatten die Mitglieder des Kirchengemeinderats und die Mitarbeiter der Kirche aus Umzugskartons ihrem scheidenden Pfarrer Gottfried Engele gebaut. Foto: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Evangelische Kirchengemeinde verabschiedet sich von Pfarrer Gottfried Engele

Von Jens Sikeler

Epfendorf-Trichtingen. Leicht fiel den evangelischen Christen aus Trichtingen, Epfendorf, Talhausen, Harthausen, Böhringen und Irslingen von "ihrem" Pfarrer Gottfried Engele nicht.

Das war in jedem Moment des Abschiedsgottesdienstes und des anschließenden Stehempfang zu spüren. Und auch Engele betonte: "Es gibt ganz viele liebe und tiefe Erinnerungen, die mich begleiten werden."

Viele wollten noch einmal bei Engeles letztem Gottesdienst dabei sein. Die Sitzplätze in der Kirche reichten nicht aus. Einige Gottesdienstbesucher mussten stehen. Die meisten von blieben danach auf dem Kirchplatz, wo die Gemeinde bei einem Stehempfang dann so richtig Abschied nahm von Engele.

Die Kindergartenkinder und die Kinderkirche sangen Engele verschiedene Lieder zum Abschied. Gleich eine ganze Kirche aus Umzugskartons bauten dem scheidenden Pfarrer die Mitglieder des Kirchengemeinderats und die Mitarbeiter der Kirche. Als Bausteine nutzten sie die Verdienste des Pfarrers etwa die "gute Zusammenarbeit", oder "die Sanierung des Kirchturms in Trichtingen". Den Gottesdienst hatten der Kirchenchor und das Bläserquartett umrahmt. Die Pfadfinder sangen zusammen mit Engele ein Abschiedslied. Während des Stehempfangs unterhielt der Trichtinger Musikverein die Gäste.

Auch die Festredner fanden warme Worte für Engele. Dem war das Besondere der Situation wohl bewusst: "Es tut gut, so viele liebe Gedanken zu spüren." "Wir danken dir von ganzem Herzen", sagte Andreas Müller, der kommissarische Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Engele habe der Gemeinde auf sehr unterschiedliche Art und Weise zur Seite gestanden. Er habe in der Gemeinde "unheimlich viel bewegt", lobte Pfarrer Alfred Weiss, der Dekan Claus-Dieter Stoll vertrat, Engele. Die Verdienste seines Kollegen um die Ökumene würdigte Dekan Albrecht Zepf. Er erzählte von gemeinsam vorbereiteten Gottesdiensten und Bibelabenden.

"Es ist sehr schade, dass sie gehen", fand Bürgermeister Peter Boch. Er charakterisierte Engele als "fröhlich und engagiert". "Mit dir verlieren wir im Nahbereich einen kompetenten Ansprechpartner im Nahbereich", bedauerte Pfarrer Stefan Kröger aus Boll. Für die Vereine sprach Peter Schöllhammer. Engele habe immer "ein offenes Ohr für die Vereine" gehabt, lobte er Zusammenarbeit. Viel Lob erhielt Engele auch von Hermann Ohnmacht, der dem Kirchenchor vorsteht. Mit leeren Händen geht Familie Engele nicht nach Tailfingen. Neben vielen anderen Geschenken erhielt sie von Kirchengemeinderat und Kirchenchor eine Stele aus Trichtinger Sandstein.