Die K 5563 Epfendorf – Harthausen ist schon seit vielen Jahren ein Sorgenkind.Archiv-Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Sanierung: Hangsicherung bei Epfendorf / Günstigstes Angebot: 2,4 Millionen Euro

Kreis Rottweil. Ein Sorgenkind – und noch dazu ein richtig teures – ist die K 5563 Epfendorf – Harthausen. Vor rund eineinhalb Jahren hatte Kreisstraßenbauamtsleiter Martin Osieja mit einer Kostenrechnung von 2,5 Millionen Euro für Entsetzen im Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik gesorgt.

Seit einem Hangrutsch 2012 ist die Kreisstraße teilweise stark beschädigt und warf schon mehrmals die Frage auf, ob der Kreis sich diese Sanierung nicht spart und die Autofahrer künftig den Umweg über Altoberndorf nehmen müssen. Solche Kosten-Nutzen-Abwägungen und Fragen nach der Wirtschaftlichkeit stießen bei den Epfendorfern bereits in der Vergangenheit auf heftige Gegenwehr. "Es ist dringend notwendig, dass die Strecke offen bleibt", hatte der damalige Epfendorfer Bürgermeister Peter Boch klargestellt.

Immer wieder wurden die großen Risse in der Fahrbahn geflickt, jedoch treten immer wieder neue auf. Also muss saniert werden. Ursprünglich wollte der Kreis mit der sechs bis acht Monate dauernden Maßnahme bereits im Frühjahr 2019 anfangen. Nun wurde immerhin der Auftrag ausgeschrieben, und es gab für den Ausschuss wenig erfreuliche, aber zu erwartende Nachrichten. Das günstigste Angebot liegt bei 2,4 Millionen Euro brutto und deckt sich damit einigermaßen mit Osiejas Kostenberechnung.

Dass es teuer wird, liegt an den zwei Bohrpfahlwänden (hangseits 70 Meter, talseits 60 Meter), die das Gelände stabilisieren und das kritische Straßenstück in die Zange nehmen sollen. "Die Herausforderung ist, festzustellen, welche Firma für diese Maßnahme geeignet ist", erklärte Osieja in der Sitzung. Das Setzen der Anker bis in 30 Meter Tiefe erfordere Know-how und das richtige Gerät.

Aktuell sehe es danach aus, dass man den Erstplatzierten nehme, jedoch müssten noch ein paar Faktoren geprüft werden. Problematisch sei auch die Bindefrist, die am 9. April ende. Für das Straßenbauamt mache ein weiterer Monat Verzögerung des Baubeginns den Kohl auch nicht mehr fett, meinte Osieja. Der Erstplatzierte habe jedoch mitgeteilt, dass er die Frist nicht verlängern könne, weil andere Unternehmen ebenfalls mit im Boot sind und nur innerhalb dieser Frist für die Maßnahme gebunden werden können. Also bleibe keine andere Option als eine Eilentscheidung, da man nicht bis zur nächsten Ausschusssitzung am 4. Mai warten könne. Diese dürfe der Landrat fällen, klärte Finanzdezernent Gerald Kramer auf, dennoch sei es üblich, das Gremium nach Bedenken zu fragen. Den Räten war nur wichtig, die Eignung der ausführenden Firma für das schwierige Verfahren sicherzustellen.