In kräftezehrender Handarbeit verhindern Mitglieder des Albvereins die Verbuschung der Käpelleshalde Foto: Albverein Foto: Schwarzwälder Bote

Käpelleshalde: Einsatz im Naturschutzgebiet in Epfendorf / Hirschwurz und Wacholder

Die Landschaft um Epfendorf ist geprägt durch zwei Naturschutzgebiete, das eindeutig bekanntere und größere von ihnen ist das Schlichemtal.

Epfendorf. Doch nicht weniger bedeutend und ortsbildprägend ist die Halde unter der Marienkapelle, die sogenannte "Käpelleshalde". Dort ist noch – aus früherer Zeit, als die Hänge noch mit Schafen beweidet wurden – ein typischer Magerrasen mit einzelnen Wacholderbüschen erhalten.

Durch die sehr trockene und nährstoffarme Beschaffenheit des Bodens ist der Standort ideal für inzwischen selten gewordene und teilweise geschützte Pflanzen.

Jedes Jahr im zeitigen Frühjahr blüht dort zum Beispiel die Küchenschelle. Später kommen noch Kräuter wie Thymian und Majoran dazu. Weiterhin ist die Graslilie zu finden. Momentan blüht die Hirschwurz, ein Doldengewächs, das für Insekten und Schmetterlinge sehr wichtig ist. Die Hirschwurz an der Käpelleshalde ist der größte Bestand im ganzen Landkreis.

Damit dies alles so bleibt, ist einmal im Jahr ein manueller Pflegeeinsatz nötig. Der Hauptverein des Schwäbischen Albvereins in Stuttgart hat für solche wertvollen Gebiete einen besonderen Landschaftspflegetrupp im Einsatz.

Wichtig für Insekten und Schmetterlinge

In den vergangenen Tagen war dieser Landschaftspflegetrupp mit drei Mann – und auch einer Frau – drei Tage an der Käpelleshalde am Werk.

Zuerst wurden einzelnen Parzellen der Halde in extremer Steillage mit höchstem körperlichen Einsatz mit Motorsensen gemäht. Das Mähgut wird mit Rechen und Gabel abgetragen, um einen Düngeeintrag zu verhindern. Auch die Verbuschung wird durch diese Einsätze verhindert. Erhalten bleiben die typische Magerrasenvegetation und die Wacholderbüsche, die im vergangenen Winter vom Landschaftspflegetrupp einen Verjüngungsschnitt erhielten.

Nebenbei wird durch diese wertvolle Arbeit nicht nur das Naturschutzgebiet erhalten, sondern auch den Wanderern wird ein wunderbarer Ausblick ins Neckartal geboten. Unterstützt wurde die Aktion vom Albverein Epfendorf durch kräftigendes Vesper, Getränken, Kuchen und Kaffee.

Die Käpelleshalde ist übrigens eines der steilsten Pflegegebiete des Landschaftspflegetrupps.

Zum Abschluss ihres freiwilligen ökologisches Jahres (FÖJ) war Jasmin Wurster an der Epfendorfer Halde im Einsatz und meinte, dass sie körperliche Anstrengung inzwischen zwar gewohnt sei, aber dieser Einsatz ihr sicher noch lang in Erinnerung bleiben werde.