Die Verwaltung mahnte angesichts der Haushaltslage davor, das Schwimmbecken weiter zu betreiben. Archiv-Foto: Jungkind Foto: Schwarzwälder Bote

Aufreger: Nach geheimer Abstimmung: Lehrschwimmbecken bleibt auch nach 1. September geöffnet

Epfendorf. Das Epfendorfer Lehrschwimmbecken bleibt auch über den 1. September hinaus geöffnet. Das beschloss der Gemeinderat am Dienstag in seiner öffentlichen Sitzung. Die Entscheidung war denkbar knapp, denn bei der geheimen Abstimmung votierten neun Räte für und acht gegen eine weitere Öffnung.

Als Bürgermeister Mark Prielipp die Entscheidung bekannt gab, war aus den sehr gut besetzten Zuschauerreihen erleichterter Beifall zu hören. Vorausgegangen waren bereits in der Bürgerfragestunde zahlreiche Fragen an den Bürgermeister, die dieses heikle Thema, das die Epfendorfer schon eine Weile umtreibt behandelten.

Auch im Gremium waren bei der Diskussion kontroverse Meinungen zu hören. Nicht verhehlen allerdings konnte man, dass bei den letzten Haushaltsberatungen, angesichts der Finanzlage der Gemeinde, der Beschluss gefasst wurde, das Lehrschwimmbecken zu schließen.

Bürgermeister Mark Prielipp zeigte nochmals auf, dass man beim Betrieb des Beckens in den Jahren 2015 bis 2018 einen Abmangel von nahezu 200 000 Euro habe hinnehmen müssen und zudem mit Sanierungskosten zu rechnen sei. Aufgrund der angespannten Haushaltslage halte die Verwaltung an der derzeit bestehenden Beschlusslage, das Lehrschwimmbecken zu schließen, fest.

Weiter zur Debatte standen der Weiterbetrieb des Lehrschwimmbeckens im derzeitigen Zustand, ohne größere Investitionen oder auch eine Generalsanierung des Lehrschwimmbeckens.

Einig war man sich bei der anschließenden Diskussion darüber, dass man das überaus große Engagement der Bürgerinitiative "ImpulsE" hoch würdigen müsse. Sie habe viele Möglichkeiten aufgezeigt, wie das Lehrschwimmbecken kostensparend weitergeführt werden könnte.

Alexander Heim machte klar, dass man sich zwar in einer angespannten Haushaltslage befinde, die Gemeinde aber keineswegs bankrott sei. Uwe Mei stellte fest, dass im Bad nicht alles sanierungsbedürftig sei. Die Wärmeversorgung beispielsweise sei auf dem neuesten Stand, und auch für weiter Einnahmen durch die Benutzung verschiedener Gruppen sei Potenzial vorhanden.

Dem widersprach Elke Graf-Schenk. Man dürfe nicht vergessen, dass man in Coronazeiten lebe und eine Benutzung des Beckens deshalb nur bedingt möglich sei. Andreas Rinker sprach von roten Zahlen unterm Strich, die man sich nicht leisten könne, und auch Holger Berndt meinte, dass die Zahlen wohl für sich sprechen würden. Er zitierte ein altes indianisches Sprichwort: "Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab".

Christoph Schaals Antrag, geheim über diesen Tagesordnungspunkt abzustimmen, wurde mit knapper Mehrheit angenommen.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt musste über die von den Vertretern der Kirchen und kommunalen Spitzenverbänden empfohlene Festlegung der Elternbeiträge für den Kindergarten- und Krippenbereich ab 1. September entschieden werden. Mit drei Gegenstimmen wurde eine moderate Erhöhung der Beiträge abgesegnet.

In Sachen Schulentwicklungsplan wurde beschlossen, das Büro Beyer-Weitbrecht-Stotz und Partner mit der Raumplanung zum Preis von 5800 Euro zu beauftragen.

Beschlossen wurde auch die Ermächtigung der Verwaltung, während der Urlaubszeit die eingehenden Baugesuche und Bauvoranfragen als Geschäft der laufenden Verwaltung zu bearbeiten.