40 Jahre lang haben Maria und Adolf Walheim die Antoniuskapelle in Harthausen ehrenamtlich gepflegt. Margot Rapp tritt jetzt ihre Nachfolge an. Unser Bild zeigt von links Margot Rapp, Maria und Adolf Walheim sowie Elisabeth Berndt. Foto: Rapp Foto: Schwarzwälder-Bote

Die Kirchengemeinde Harthausen feiert zum zehnten Mal der Antoniusfest / Vor 175 Jahren erstellt

Von Ilse Rapp

Epfendorf-Harthausen. In ihrem Jubiläumsjahr feiert die Kirchengemeinde Harthausen nicht nur 100 Jahre Sankt Michael, sondern auch 175 Jahre Antoniuskapelle und gleichzeitig auch zehn Jahre Antoniusfest

Im Gottesdienst stimmte der Kirchengemeinderat auf das "Geburtstagskind" ein. Feierlich wurde dieser Gottesdienst vom Singkreis Harthausen umrahmt. Leider meinte es der Wettergott nicht gut mit dem "Geburtstagskind", denn es regnete in Strömen, und so musste man die Antoniuskapelle "in die Kirche holen". Radka Haaga, künstlerisch begabt, hat ein Jubiläumsbild von der Antoniuskapelle angefertigt, und dieses Bild bildete zusammen mit der Antoniusfigur den Mittelpunkt bei diesem feierlichen Gottesdienst.

In Harthausen wurde die Kapelle im Jahr 1836 von den dankbaren Bürgern erbaut. Sie steht heute unter Denkmalschutz. Die Urkunde zur Geschichte der Gemeinde reicht weit zurück bis ins 15.Jahrhundert. Zu jener Zeit stand Harthausen unter der Leibeigenschaft des Freiherrn von Stein, dessen Sitz das zur Markung gehörende Schloss Lichtenegg war. Die Bauern konnten sich erst 1836 für 36 000 Gulden ihre teuere Freiheit erkaufen. Aufgrund dieser Freiheit bauten die Bürger aus Harthausen zum Dank die Antoniuskapelle.

1957 entschloss sich Pfarrer Winter, die zerfallene Kapelle zu renovieren. Er legte vielfach selbst Hand an, um erst die Abbruch- und dann die Aufbauarbeiten voranzubringen. Im Herbst 1958 hatte die Kapelle endlich wieder ein festes und dichtes Dach sowie ein ordentliches Mauerwerk. Der Innenraum wurde durch diese Maßnahmen kleiner, und ein neuer Altar musste beschafft werden. Ein Bildhauer aus dem Kochertal fertigte eine stilgerechte Antoniusstatue sowie einen Kruzifix, der am Giebel angebracht wurde, an.

1980 wurde auf Vorschlag von Dekan Martin Steim der ursprüngliche Antoniusaltar renoviert und wieder aufgestellt. Die Renovierung wurde von einer ehemaligen Bürgerin von Harthausen finanziert. Der Altar hatte nach Aussagen von Dekan Steim den höheren Kunstwert und stamme mit größter Wahrscheinlichkeit vom Bildhauer und Heiligenpfleger Mathias Dietherich aus Harthausen, der auch die Pieta in der Kirche geschaffen hat.

Beim Jubiläumsgottesdienst wurde Maria und Adolf Walheim für 40 Jahre ehrenamtliches Engagement für die Pflege der Antoniuskapelle gedankt. Die zweite Kirchengemeinderatsvorsitzende Elisabeth Berndt würdigte deren Einsatz und überreichte den Jubilaren ein kleines Geschenk. Gleichzeitig wurde in Margot Rapp eine Nachfolgerin gefunden.