Einer der jungen Teilnehmer malt Häuser an einem See. Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Kinder lernen informelle Kunst kennen

Klecksen, spritzen, streichen oder verlaufen lassen: Mit Acrylfarbe austoben dürfen sich Kinder und Jugendliche in dieser Woche im Atelier von Georg Bücheler. Dieser öffnet die alte Mühle im Rahmen des Sommerferienprogramms FIDO.

Epfendorf-Talhausen. Leinwände sind überall im Raum verteilt, bunte Kreise, Kleckse und Farbspritzer sind auf einigen zu sehen, eine überdimensionale Blume, ein Sonnenuntergang am Meer auf anderen. Es riecht nach Farben und Kleister. Ein Junge malt gerade braune Häuser vor einen See, ein Mädchen schwingt den Pinsel und spritzt gelbe Farbkleckse auf orangefarbenen Untergrund.

"Das ist informelle Kunst", erklärt Georg Bücheler. Für diese Kunstart brauche man, im Gegensatz zur abstrakten Kunst, keine Vorlage, erläutert er. Farbe lässt man über eine Leinwand laufen und verstreicht sie dann mit Schwämmen. Anschließend werden Farben auf das Bild getröpfelt, gespritzt oder gekleckst. Die Farbkonsistenz sei dabei wichtig. Man müsse aufpassen, dass nicht zu viel Farbe benutzt werde, sonst laufe sie ineinander. Einige der Gemälde trocknen bereits.

Das Sommerferienprogramm besteht nun seit 22 Jahren. "Jeden Sommer bieten wir etwas Neues an", sagt Sabine Wagner von der Gemeinde. Diesmal ist es das offene Atelier bei Georg Bücheler. "Alle Kinder haben eine Vorstellung von dem, was sie malen möchten", sagt Bücheler. Nicht immer werde diese umgesetzt. Oft entstehe dabei eine neue Idee, wie zum Beispiel das Bild mit Häusern an einem See. Dafür zeichnete der junge Künstler erst einmal eine Skizze. "Nicht jeder ist es gewohnt, großflächig zu malen." Jeden Tag kommen andere Kinder in die alte Mühle. "Bis jetzt waren es Gruppen von vier bis fünf."

Das orangefarbene Gemälde mit den gelben Farbspritzern ist inzwischen fertig. Zufrieden steht die junge Künstlerin neben ihrem Werk. Ein kreativer Nachmittag geht zu Ende.