Holger Berndt Foto: Schwarzwälder Bote

Sitzung: Gemeinderat stellt sich nicht mehr zur Wahl als zweiter Bürgermeisterstellvertreter zur Verfügung

Epfendorf. Zum zweiten Mal stand nun am Dienstag die Wahl des zweiten Bürgermeisterstellvertreters auf der Tagesordnung des Epfendorfer Gemeinderats. In der konstituierenden Sitzung des Gremiums hatte Holger Berndt im ersten Wahlgang nicht die erforderliche Mehrheit erhalten, so dass ein weiterer Gang zur Urne erforderlich wurde.

Der Fraktionsvorsitzende der CDU/Freie Wähler, Johannes Sauter, teilte mit, dass man erneut Holger Berndt als zweiten Stellvertreter vorschlage. Berndt seinerseits bat darum, ein persönliches Statement abgeben zu dürfen und erklärte, dass er sich sicher sei, "den Wählerinnen und Wählern ein stets ehrlicher, integrer und vertrauensvoller Ansprechpartner" gewesen zu sein. Er setze sich für die Bürger ein, die seine Unterstützung und sein Fachwissen benötigten. Auch versuche er immer, seine Meinung im Gemeinderat zu positionieren.

Unterstellungen ausgesetzt

Nach zehn Jahren als zweiter Stellvertreter des Bürgermeisters der Gesamtgemeinde Epfendorf würden ihm, sicher auch im Zusammenhang mit dem intensiven Thema "Zusammenlegung der Schulstandorte in der Gemeinde", nicht nachvollziehbare Vorbehalte entgegengebracht und Unterstellungen gemacht. Er setze sich für die Anliegen aller Bürger der Gesamtgemeinde ein, so Berndt. Denn auch die möglicherweise Betroffenen einer Schulschließung in Trichtingen, künftige Bauplatzkäufer in Harthausen oder Eisenbahnanwohner in Talhausen seien Bürger der Gesamtgemeinde Epfendorf.

Jetzt, nach zehn Jahren im Amt, falle es Teilen des Gemeinderates auf, dass er nicht der Richtige sei, um sie zu vertreten. Nun werde von ihm verlangt, dass er erläutern solle, was er in den nächsten fünf Jahren als möglicher zweiter stellvertretender Bürgermeister anders und besser machen werde.

Seinen Kritikern sage er heute, dass er nichts anders machen werde. Er habe mit seiner Meinung nie hinter dem Berg gehalten und auch Entscheidungen kritisch hinterfragt. Wenn berechtigte Kritik sowie Bitten um weitere Überlegungen nicht mehr in diesem Amt gewünscht seien, und nur noch gleichmacherisches und einheitliches Stimmverhalten verlangt werde, sei dies nicht mehr sein Verständnis einer verantwortungsvollen Amtsausübung, führte er weiter aus. Die gute Stimmenanzahl bei den Wahlen freue ihn und sei ihm zugleich Auftrag. Er werde sich auch weiterhin für die Belange aller Bürger einsetzen, die seine Unterstützung bräuchten. "Dies heute und morgen sowie mit aller Kraft, allerdings auch in harten und ehrlichen Diskussionen."

Er werde zur Wahl eines zweiten stellvertretenden Bürgermeisters nicht mehr antreten, wünsche aber seinem noch zu wählenden Nachfolger einen ehrlichen und aufrichtigen Gemeinderat, der ihm Unterstützung und Vertrauen ausspreche.

Das Gremium folgte dem Antrag Berndts auf Vertagung des Tagesordnungspunktes. Man wird nun in der nächsten Sitzung erneut die Wahl des zweiten Stellvertreters von Mark Prielipp angehen.