Kommandant Alexander Heim (links) und sein Stellvertreter Steffen Ziegler (rechts) können mit Marcel Heim (Zweiter von links) und Philipp Sauter (Mitte) zwei neue Gruppenführer präsentieren. Nikolai Schauer sorgt mit seinem Geräte-Team für den guten technischen Zustand der Fahrzeuge und deren Ausstattung. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Mannschaft um Alexander Heim macht keinen Hehl aus ihrem Unmut der Gemeinde gegenüber

Fast komplett war die Feuerwehrabteilung Epfendorf bei ihrer Hauptversammlung am Montagabend im Feuerwehrhaus. Kommandant Alexander Heim begrüßte dabei auch Kameraden der Alterswehr, Bürgermeister Marc Prielipp sowie einige Gemeinderäte.

Epfendorf. Eine Wehr werde immer an ihren Einsätzen, den Ausrückezeiten, der Technik und ihren Aufgaben und Pflichten gemessen, stellte Heim fest. Dabei sei doch das Wichtigste der Mensch und Kamerad, der in der Uniform stecke, und diesen Kameraden wolle er ein herzliches Dankeschön für den Einsatz und das Engagement sagen.

Die Gemeinde wachse, führte Heim weiter aus, und mit ihr die Aufgaben einer Gemeindewehr. Hier fühle sich die Feuerwehr oft im Stich gelassen, denn es gäbe viele Möglichkeiten dieses Ehrenamt, wie etwa im Ehrenamtspapier vorgesehen, zu stärken. Übungs-, Sonder-, Maschinisten-, Atemschutzübungs-, Fahnenabordnungs- und Gerätewartdienste schlagen mit 1900 Stunden jährlich zu Buche, dabei sind die Ausbildungen der 42 aktiven Mitglieder auf Kreis- und Landesebene nicht eingerechnet.

Zusätzlich kommen unzählige Stunden der Abteilungsführung und der Funktionäre für Dienstbesprechungen, Objektbegehungen, Brandschutzschulungen sowie Veranstaltungen und Büroarbeit hinzu. Die Feuerwehr sei ein kleines Unternehmen und diese Arbeit sollte doch mehr wertgeschätzt werden, betonte Heim.

Die Feuerwehr Epfendorf wurde im vergangenen Jahr zu 23 Einsätzen gerufen, blieb dabei von Großschadenslagen verschont. Die Tagesverfügbarkeit sei gut, sagte Heim und bedanke sich bei den Arbeitgebern, die den Wehrmännern ermöglichen, auch während der Arbeitszeit an Einsätzen teilzunehmen.

2019 hat man sich den Mehrzweckbau, die Notstromeinspeisung ins Feuerwehrhaus sowie die Aufschaltung von Rauchmeldern in diesem zum Ziel gesetzt. Intern wird es eine neue Gruppeneinteilung geben, hat man doch mit Marcel Heim und Philipp Sauter nun zwei neu ausgebildete Gruppenführer. Eine der wichtigsten Aufgaben allerdings werde sein, Werbung für neue Mitglieder der Feuerwehr zu machen.

Schriftführer Mirko Heim ging in seinem Bericht auf die Einsätze ein und vergaß auch nicht die Festivitäten wie Schlachtplatte, Maifest und Weihnachtsfeier zu erwähnen. Höhepunkt war der Tower-Run am Thyssen-Turm, an dem sechs Mitglieder der Wehr mit Atemschutzgerät teilgenommen haben. Stephan Neuwöhner präsentierte die Kasse, deren gute Führung ihm von Kassenprüfer Hans-Ulrich Behr bescheinigt wurde.

Bürgermeister Marc Prielipp bedankte sich bei der Feuerwehr als ein unverzichtbares Standbein für die Sicherheit in der Gemeinde. Er freue sich über deren Leistungsstärke und Zuverlässigkeit. In Sachen Geräteschuppen für die Wehr tue sich etwas, erklärte Prielipp und auch die Entschädigungssatzung werde derzeit geprüft.

Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes tauchten aus den Reihen der Mannschaft etliche Fragen auf. Die Frage nach dem Stand des Schuppenneubaus, der bereits 2013 abgerissen worden war, beschäftigte die Versammlung. Sehr viele Geräte und Gegenstände würden seither privat bei Mitgliedern der Feuerwehr und im Wasserwerk gelagert. Dies würde eine schnelle Einsatzbereitschaft verhindern.

Bei Hochwasser habe man Probleme, fehlten doch die 1000 vorgeschriebenen gefüllten Sandsäcke und auch ein dringend benötigter Dampfstrahler sei aus dem Gemeindehaushalt gestrichen worden. Allein 480 Stunden habe man neben den eigentlichen Aufgaben für die Pflege in und um das Feuerwehrhaus verbracht. Dies alles sei nicht selbstverständlich und man müsse hier eine Lösung finden, fanden die Wehrmänner.

Prielipp erwiderte, dass im Haushalt für den Schuppen 100 000 Euro eingestellt seien und dass man sich diese Woche mit dem Planer treffen. Heim zeigte sich verwundert, dass dabei die Feuerwehr nicht mit am Tisch sitze.

Bei der ersten Hauptversammlung nach der Gründung des Fördervereins Freiwillige Feuerwehr Epfendorf am 17. November zog der Vorsitzende Gerhard Broghammer ein positives Fazit. So konnte er vermelden, dass der Mitgliederstand innerhalb dieser kurzen Zeit bereits auf 70 gestiegen sei. Zudem habe man auch die bürokratischen Hürden überwunden und sei seit 2. März ein eingetragener Verein.

Kassierer Stephan Neuwöhner berichtete bereits über ein Plus in der Kasse, und Schriftführerin Sibylle Heim teilte der Versammlung mit, dass man schon drei Ausschutzsitzungen hinter sich habe. Hier sei hauptsächlich die Organisation des ersten Events des Vereins Thema gewesen. Am 30. März treten in der Epfendorfer Festhalle die Gruppe "Wendrsonn" und die Vorgruppe "Shepherd’s Mount and the Fish" auf.

Auch Sinn und Zweck des Vereins rief die Schriftführerin nochmals in Erinnerung. In diesem Verein können sich Bürger für die Feuerwehr engagieren, die nicht in die aktive Wehr wollen oder können. Der Verein wolle aktiv über die Aufgaben und Tätigkeiten der Feuerwehr informieren und auch verschiedenen Info-Veranstaltungen anbieten. Neben der Unterstützung der Wehr durch Anschaffung hochwertiger Gerätschaften und der materiellen Unterstützung bei der Beschaffung von Lehr- und Lernmaterial werde auch die Mitgliedergewinnung für die Jugendfeuerwehr und die aktive Wehr ein Ziel sein. Um diese umzusetzen, wurde bereits über weitere Veranstaltungen, speziell auch für Kinder und Jugendliche, diskutiert. Bürgermeister Marc Prielipp zeigte sich begeistert vom Erreichten.

Zum Abschluss versprach der Vorsitzende, dass der Verein noch weitere unterhaltsame Konzerte plane.