Für einen akustischen Leckerbissen sorgen Imke Knöpfle und Leonie Brodbeck bei "Celtic Flutes" auf ihren Querflöten. Foto: Fahrland Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Weihnachtskonzert begeistert / Irlandreise startet in heimatlicher Halle / Songs der Rockband U2 / Rhythmisches Klatschen

Festlichen Fanfaren, leichtfüßige Tanzmusik, ein virtuoses Solo für zwei Flöten, Volksweisen und Ohrwürmer: Der Musikverein Trichtingen begeisterte das Publikum beim Weihnachtskonzert mit dem Thema "Irland" und Songs der irischen Rockband U2.

Epfendorf-Trichtingen. Nach 19 Konzerten in der Albblickhalle in Harthausen kehrte die Musik in die Trichtinger Festhalle zurück. Viele Gäste lobten die heimelige Atmosphäre und füllten die weihnachtlich dekorierte Halle komplett.

Für Dirigent Volker Rückert war es das vierte Weihnachtskonzert. Er weiß daher genau, was er seinen Musikern abverlangen kann, und er bewies bei der Auswahl der Stücke ein sicheres Gespür für ihre Leistungsfähigkeit.

Die Hauptkapelle eröffnete den Abend mit fanfarenhaften Trompetenklängen, die dem Titel "Festivus Fanfare" alle Ehre machten.

In seiner Begrüßung teilte der Vorsitzende, Peter Schöllhammer, mit, dass die Jugendkapelle "Music for Life" aufgrund personeller Umstrukturierungen diesmal nicht mitwirken könne, aber bereits im neuen Jahr wieder mit der Probenarbeit beginne. Sein Konzertdebüt im "großen" Orchester bestritt Benjamin Holzer auf dem Tenorhorn.

Trompetensolo glänzt

Zu den technisch anspruchsvollsten Stücken des Abends zählte das Oberstufenstück "Lord Tullamore", eine abwechslungsreiche dreiteilige Komposition des Niederländers Carl Wittrock. Hoch konzentriert wurden die Musiker der Herausforderung gerecht, die Landschaft und die Lebensfreude der Bewohner des gleichnamigen Dörfchens in musikalische Bilder zu verwandeln.

Für einen akustischen Leckerbissen sorgten Imke Knöpfle und Leonie Brodbeck bei "Celtic Flutes". Teils allein, teils gefühlvoll vom Orchester untermalt, stellten die Solistinnen ihre Virtuosität auf der Querflöte unter Beweis und eroberten mit ihren tanzenden Fingern die Sympathie des Publikums im Sturm. Tosender Beifall und eine Umarmung des sichtlich zufriedenen Dirigenten waren der verdiente Lohn.

Nach der Pause wurde die Konzertreise mit der "Saint Patrick’s Day Parade" in irischer Frische fortgesetzt. Etwas Wehmut durfte bei "Scarborough Fair" nicht fehlen. Rückert und seine Musiker erzählten die tragische Geschichte einer verflossenen Liebe in ruhigen, facettenreichen Bläserklängen. Gleich darauf versprühten sie in "The Irish Washerwoman" erneut ihr irisches Temperament. Lorena Brodbeck, die gekonnt durchs Programm führte, hatte den lebhaften ersten Satz aus der "Irish Suite" von Leroy Anderson augenzwinkernd auf gut schwäbisch als "’s irische Waschweib" angekündigt. Verschiedene Register griffen das Hauptthema abwechselnd auf, bis es in einen feurigen Schluss mündete.

Wolfgang Wössner, der Dirigent der Stadtmusik Schwenningen, hatte "Where The Streets Have No Name" und weitere Hits der irischen Rockband U2 arrangiert. Darin glänzte Jonas Holzer nach seinem letztjährigen Erfolg als Solist erneut mit einem Trompetensolo. Nach dem opulenten Konzertmarsch "Sympatria" brachte das Publikum mit rhythmischem Klatschen sein Verlangen nach einer Zugabe zum Ausdruck.

Freunde klassischer Marschmusik kamen beim "Jagdgeschwader Richthofen" auf ihre Kosten und klatschten beim wiederholten Trio aus "Sympatria" freudig mit.

Das offizielle Programm wurde mit "Oh Du Fröhliche" beendet. Im Anschluss luden die Musiker zu Whisky und Guinness ins "Irish Pub" ein.