Diakon Thomas Brehm segnet Café und Laden "Heimatliebe". Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Leader: "Heimatliebe – Café und Laden" offiziell eingeweiht / Großer Bahnhof in der Ortsmitte von Epfendorf

"Damit auch alle wissen: Europa ist auch in Epfendorf". Mit diesen Worten übergab Wilhelm Rieber, Vorsitzender der Leader-Aktionsgruppe "Regionalentwicklung Bürger.Kultur.Land. Oberer Neckar", die Fördermittel-Plakette an die Macher von "Heimatliebe – Café und Laden", auf das sie gut sichtbar am Gebäude angebracht werde.

Epfendorf. Die neue Begegnungsstätte in Epfendorfs Ortsmitte wurde am Samstag unter großem Interesse der Bevölkerung offiziell einweiht. Bereits am Freitag hatten Alexander und Beatrix Keller sowie die Mitgesellschafter Susanne Fischinger, Isabella Schinacher, Gerlinde Bantle und Simone Klausmann-Knöpfle zum Pre-Opening und Helferfest eingeladen. Und Helfer und Unterstützer gab es bei der Umsetzung der Idee viele, wie Beatrix Keller in ihrer emotionalen Begrüßungsrede betonte.

Für sie gehe mit der Eröffnung von "Heimatliebe" ein großer Wunsch in Erfüllung. Als sie und ihr Mann das ehemalige Café Bushart 2019 erworben hätten, habe sie nicht erahnen können, dass dieser Wunsch "derart wunderbar von vielen Helfern und Handwerkern umgesetzt wird". Unglaublich viel Arbeit sei es gewesen. "Es war schön, zu erleben, was wir alle mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft realisieren können," sagte sie hör- und sichtbar gerührt. Eine Herzensangelegenheit sei es, mit "Heimatliebe" einen Lebensmittelpunkt für Epfendorf geschaffen zu haben – mit "heimeliger Atmosphäre zum Schwätzen und Verweilen."

Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) zeigte sich berührt davon, wie hier "Frauen-Power ganz selbstverständlich in Anspruch genommen wird". Dem Namen "Heimatliebe" könne sich niemand entziehen. Ein Grundsatz von Leader (ein Förderprogramm der Europäischen Union) sei es, gemeinsam mit den Menschen zu erarbeiten, was sie brauchten, damit sie sich im ländlichen Raum wohlfühlten. Landauf, landab stürben kleine Läden und Gastronomie. Dabei seien diese wichtige Kommunikationsstätten.

Neben dem Aspekt der Lebensqualität stehe bei einem Projekt wie "Heimatliebe" aber auch ein wirtschaftlicher im Fokus. immerhin würden zwölf Arbeitsplätze geschaffen – für Frauen, was im ländlichen Bereich besonders wichtig sei. Das Projekt sei damit ein Bilderbuchbeispiel für die Leader-Idee. Dazu komme der Mehrwert im Bezug auf den Tourismus. Denn Café und Laden lüden auch Radfahrer oder Wanderer zum Besuch ein. Besonders freue es sie als Vertreterin des Ministeriums für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, dass sich die Macher stark zu regionalen Produkten bekannten. Dies stärke auch die Landwirtschaft.

"Es kann wieder eingekauft werden in Epfendorf", freute sich Bürgermeister Mark Prielipp. "Und zwar dort, wo wir zu Hause sind. Im Laden um die Ecke." Für ihn "wirklich ein Grund zum Jubeln." Nach fünf Jahren ohne einen Lebensmittelladen sei es gelungen, wieder eine Begegnungsstätte zu schaffen. Und dazu noch zwölf Arbeitsplätze. Durch den Verkauf vieler regionaler Produkte bleibe die Wertschöpfung zudem in der Region.

Mit dem Café für alle Generationen werde obendrein der soziokulturelle Aspekt abgedeckt, so der Bürgermeister. "Es ist ein Schmuckstück zum Wohlfühlen in unserer Gemeinde", attestierte Prielipp. Der Gemeinschafts- und Bürgersinn komme bei diesem Projekt zum Ausdruck. "Engagierte Bürger haben lebendige Gemeinden."

Epfendorf sei – was Leader angehe – derzeit der Nabel des Kreises Rottweil", scherzte Wilhelm Rieber. Erst vor Kurzem war er zur Einweihung des Besinnungswegs in die Gemeinde gekommen. Das Projekt "Heimatliebe" trage wesentlich zur Verbesserung der örtlichen Infrastruktur bei, lobte er. Wie auch seine Vorredner appellierte er, nun das Angebot auch zu nutzen und fleißig im Laden einzukaufen.

Wie es sich für eine Einweihung gehört, gab es für Laden und Café natürlich auch den Segen Gottes. Ihn spendete der katholische Diakon Thomas Brehm. Statt Weihwasser – das in Coronazeiten nicht versprengt werden darf – hatte er eine kleine Schiefertafel mit einem Segensspruch im Gepäck. Sie könne beweglich aufgehängt werden, so Brehm. Denn Gottes Segen sei überall.