Wie sich die Bilder gleichen – wie schon am 9. April war auch am vergangenen Dienstag der Sitzungssaal im Epfendorfer Rathaus rappelvoll. Foto: Danner Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Bürger füllen den Ratssaal / Gremium beschließt, zunächst einmal Zahlen zu erheben

Nachdem der Punkt zum Thema Schulstandort im April nach massiven Protesten von der Agenda der Epfendorfer Gemeinderatssitzung genommen worden war, stand er am vergangenen Dienstag nun – etwas anders formuliert – auf der Tagesordnung.

Epfendorf. "Beschlussfassung über die Zusammenlegung des Grundschulstandorts Schlichemklammschule Epfendorf mit deren Außenstelle Trichtingen" – so war der Tagesordnungspunkt im April angekündigt worden. Daraufhin formierte sich in Trichtingen Widerstand. Bürgermeister Mark Prilipp setzte das Thema wieder ab, kündigte jedoch gleich an, den Antrag, der mehrheitlich von den Epfendorfer Gemeinderäten unterzeichnet worden war, dann in der kommenden Sitzung aufzunehmen (wir berichteten). Diesmal hatte er den Zusatz: "Abstimmung über das weitere Vorgehen Schule".

Und wie bereits am 9. April zeigten die Bürger – vornehmlich aus Trichtingen und Harthausen – auch am Dienstag wieder starke Präsenz. Deutlich mehr als 100 Menschen waren gekommen. Die Stühle reichten bei weitem nicht aus. Die Bürger standen bis in den Flur und einige nutzen die Bürgerfrageviertelstunde.

Schulrat betont: Antrag erfolgt vom politischen Gremium vor Ort

Mit am Tisch saßen neben dem Bürgermeister Schulleiterin Barbara Neuwirth und Jan Schneemann vom Staatlichen Schulamt Donaueschingen. Die Antworten von Neuwirth und Schneemann auf die Fragen der Bürger blieben jedoch weitgehend wage. Sie gaben lediglich pauschale Auskünfte zu Themen wie Lehrerversorgung und Schülerentwicklung, da dies dynamische Prozesse seien. Schneemann stellte jedoch klar, dass die Antragstellung nicht von seiner Behörde, sondern vom politischen Gremium vor Ort erfolgt sei. Anlass sei die Vorbereitung für eine Schulentwicklung und nicht die Schließung eines Standorts. Es gehe darum, eine Grundlage zu schaffen, um dann eine Entscheidung zu treffen, die ein optimales pädagogisches Angebot ermögliche.

Die Schulleiterin erklärte, sie positioniere sich nicht. Die Lehrer übten ihre Aufgaben in den gegebenen Situationen aus.

Eine klare Aussage gab es von Bürgermeister Prielipp auf die aus der Bürgerschaft erneut gestellte Frage nach der Zukunft der Halle in Trichtingen: "Für mich ist es undenkbar, dass man eine Halle wegnimmt."

Um das Thema Schulstandorte aufzubereiten, schlug die Verwaltung vor, zunächst eine Erhebung aller relevanten Daten und Fakten vorzunehmen und sich zu überlegen, wie eine Bürgerbeteiligung erfolgen kann, um eine möglichst hohe Transparenz bei diesem sensiblen Thema zu erreichen, hieß es in der Verwaltungsvorlage, die in Zusammenarbeit mit allen Gemeinderäten erarbeitet worden sei werde, so Prilipp. Bei den Bürgern sorgte dies für Lacher. Viele bemängelten, sich nicht mit auf den Weg genommen und gar im Stich gelassen zu fühlen.

Nach ausgiebiger Diskussion im Gremium wurde die Verwaltung einstimmig beauftragt, unter anderem folgende Punkte abzuarbeiten: Schülerzahlen/-Entwicklung, Raumbedarf, pädagogisches Konzept, Feststellung des Sanierungs- und Investitionsbedarfs an beiden Standorten, Eruierung von Fördermöglichkeiten und Erhebung der aktuellen Kosten für Betreuungssangebote.

Außerdem soll ermittelt werden, wie teuer ein Neubau gegenüber einer Bestandssanierung kommt, und wie hier die Zuschussmöglichkeiten sind. Ein Nutzungskonzept für beide Standorte, bei Aufgabe eines vorhandenen oder beider Standorte, soll erstellt werden. Zudem werden die Kosten für Schülerbeförderung, Nebenkosten (wie Heizen und Strom) und der Reinigungsaufwand zusammengestellt.

Und auch die Frage, ob die Gemeindehallen bei Aufgabe eines oder beider Standorte weiter genutzt werden können wird gestellt. Obgleich sich Prielipp – wie erwähnt – nicht vorstellen kann, eine Halle zu schließen.

Für die Erhebung der Punkte sollen zum Teil Fachbüros beauftragt werden. Wenn die Angebote vorliegen, kommen sie in den Gemeinderat, der dann grünes Licht für die Beauftragung geben muss. Im Gremium soll auch die weitere Vorgehenswiese abgestimmt werden, was die Beteiligung der Bürgerschaft angeht.

Die Gemeinderäte waren sich einig, dass es wenig Sinn mache, weiter über das Thema zu diskutieren, bis nicht alle Fakten auf dem Tisch lägen.