Der Forstschutz wird wohl das Sorgenkind bleiben. Foto: pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Forstbetriebsplan 2019

Epfendorf. Drei Generationen Buchdrucker im zweittrockensten und wärmsten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung – Norbert Utzler vom Kreisforstamt und der Epfendorfer Revierförster Bernd Nickel präsentierten dem Gemeinderat die forstbetriebliche Situation und den Plan für 2019.

Der Borkenkäfer ist auf dem Vormarsch, bedingt durch die Trockenheit in diesem Jahr, meinte Utzler. Ein zu warmer Sommer und ein voraussichtlicher Niederschlag-Negativrekord mit 129 Millimetern hätten die Bäume anfällig für die Schädlinge gemacht.

Während die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Holzmarkt nach wie vor günstig seien, ist das Jahr aus forstlicher Sicht deutlich schlechter verlaufen. Die Januarstürme Burglind und Frederike hätten zu deutschlandweit 18 Millionen Festmetern Sturmholz geführt. In Baden-Württemberg seien zudem bis heute rund 1,2 Millionen Festmeter Käferholz angefallen.

"Als Reaktion darauf wurde im Staatswald der Frischholz-Einschlag bereits im Mai eingestellt", informierte Utzler. Insgesamt rechne man mit rund 100 Millionen Festmetern Schadenholz seit Mitte 2017. Bei einer Sägekapazität von 22 Millionen Festmetern könne das nicht alles verarbeitet werden. "Zurzeit liegen große Mengen Sturm- und Käferholz, rund 50 000 Festmeter, im Südschwarzwald unverkäuflich herum", meinte der Forstbeamte.

Im Gemeindewald Epfendorf seien 3155 Festmeter Holz angefallen, 1679 davon planmäßig. 799 Festmeter sind den Insekten zum Opfer gefallen, 501 dem Sturm und 171 der Dürre. "Bei einer ungünstigen Witterungsentwicklung über den Winter in das Frühjahr 2019 haben wir nächstes Jahr mit einem deutlichen Zuwachs an Käferholz zu rechnen", prognostizierte Utzler.

Das hohe Preisniveau für Frischholz werde durch das angefallene Käferholz gedrückt, so dass die prognostizierten Einnahmen wohl nicht voll erreicht werden könnten, erklärte Utzler weiter. dennoch könne man ein positives Gesamtergebnis erzielen. Revierförster Bernd Nickel habe in diesem Jahr intensives Monitoring und Käferholzaufarbeitung betreiben müssen.

2019 erwarte man eine ähnlich unkalkulierbare, kritische Forstschutzsituation. Dass die Käfergradation zusammenbreche, sei derzeit nicht zu erwarten. Sollte das Frühjahr trocken und warm werden, so ist von einem Anstieg der Käferpopulation auszugehen.

Dennoch fällt die wirtschaftliche Prognose für 2019 laut Utzler gut aus. Die Hiebsatzhöhe 2019 liegt laut Planung bei 3400 Festmetern à 61 Euro. "Ob dies realisiert werden kann, steht heute noch nicht fest", meinte der Forstbeamte.

In Sachen Forstkulturen ist 2019 der Anbau von rund 1,2 Hektar Berg- und Spitzahorn sowie Kirsche und Sommerlinde geplant. Insgesamt müssten für den Bereich 20 690 Euro bei 6700 Euro Förderung aufgebracht werden.

Beim Forstschutz sind 6300 Euro für die Wildschadensverhütung vorgesehen, 3000 zur Borkenkäferbekämpfung und 5500 Euro zur Jungbestandspflege. Gut 11 000 Euro fallen für die Wegunterhaltung an.

So komme man im Gesamtergebnis für 2019 voraussichtlich auf Einnahmen von 229 915 Euro und Ausgaben von 204 480 Euro, könne das Jahr also wohl mit 35 435 Euro abschließen.