Markante Bauten im Dorf waren beliebte Postkartenmotive. Fotos: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Historisches: Erste Epfendorfer Postkartenbörse / "BlütenBeton" organisiert ein Treffen mit nostalgischem Flair

Sicher hat die gute alte Postkarte ihre besten Zeiten hinter sich, denn heute kommt der Urlaubsgruß per WhatsApp. Früher wurde, nicht ganz ohne Stolz des Absenders, eine Postkarte verschickt, um zu zeigen, wo man sich gerade aufhielt. Der Verein "BlütenBeton" organisiert eine Postkartenbörse.

Epfendorf. Richtig auf Reisen gehen konnten Karten, die damals noch offiziell "Correspondenzkarten" hießen, in Deutschland erst ab 1870. Vorher wurde die Postkarte wegen der offenen Lesbarkeit aus sittlichen Gründen abgelehnt. Die erste Massennutzung gab es dann gleich im deutsch-französischen Krieg 1870/71 als zehn Millionen Feldpostkarten von der Front in die Heimat geschickt wurden, wobei die deutschen Soldaten kein Porto zahlen mussten. Auch in weiteren Kriegen spielte die Postkarte eine wichtige Rolle und war milliardenfach unterwegs.

Anfangs mussten die Verlage noch Lithografen und Künstler mit der Herstellung von Karten beauftragen. Dies Karten sind heute begehrte Sammlerobjekte. Mit der Entwicklung der Fotografie wurde die Postkarte wirklich zum Massenphänomen. Dauerhafter Beliebtheit erfreute sich die Postkarte im 20. Jahrhundert, auch mit dem zunehmenden Massentourismus, um Urlaubsgrüße und Glückwünsche zu versenden.

Interessant für Sammler scheinen nicht nur die Geschichten der Karten zu sein, sondern auch die Geschichte auf der Karte, sofern man in der Lage ist, die alten Schriften zu entziffern. Anfänglich war für die Adresse mit Absender und Briefmarke eine ganze Seite bestimmt, der Mitteilungstext musste klein auf der Bildseite untergebracht werden.

Veranstaltungsort einst beliebtes Motiv

Passend zum 150. Jubiläum der Postkarte findet am Sonntag, 24. März, in der Epfendorfer "Krone" eine Postkartenbörse mit Motiven des Epfendorfer Kernorts statt. Bei diesem Treffen während des Frühschoppens, von 10 bis 12 Uhr, besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Sammlern auszutauschen, Karten zum Kauf und Tausch anzubieten oder einfach nur zu schauen.

Johannes Bantle, einer der Sammler, schätzt, dass es von Epfendorf 60 bis 70 verschiedene Motive gibt. So zum Beispiel vom Veranstaltungsort der Börse – Gasthaus und ehemalige Brauerei Krone; ebenso die alte Gipsfabrik, deren letzte Reste zur Zeit verschwinden.

Dass Epfendorf auch als Urlaubsort interessant war, beweisen die viele Karten anderer Epfendorfer Wirtshäuser. Und natürlich gab es Dorfansichten von den umliegenden Aussichtspunkten Tischfelsen, Kapfkreuz und Käppelehalde aus.

Die Organisatoren von "BlütenBeton" laden alle Sammler, die neugierig geworden sind, ein, die Postkartenbörse zu besuchen und sich in den Bann der sogenannten guten alten Zeit ziehen zu lassen.