Uwe Mei Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunalpolitik: In der Brust von Gemeinderat Uwe Mei schlagen zwei Herzen

Epfendorf. "Das müssen wir jetzt erst einmal alle sacken lassen", beschreibt Gemeinderat und Bürgermeisterstellvertreter Uwe Mei die Stimmung im Gremium.

Seit Peter Boch am Freitagabend in nichtöffentlicher Runde seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters in Pforzheim verkündet hatte, habe Mei noch nicht viele Möglichkeiten gehabt, mit seinen Ratskollegen zu sprechen. Er persönlich könne diese Entscheidung allerdings "voll akzeptieren". Als ein "sehr gutes Vorgehen" bezeichnet er Bochs Vorabinformation. Es sei dessen ehrliche Art, die er am Schultes schätze und die die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat so fair und fruchtbar mache.

Uwe Mei weiß, dass der Rathauschef sich diese Entscheidung nicht einfach gemacht habe. Er hält sie für einen mutigen Schritt. Schließlich sei Boch ja noch recht jung. Mei traut dem 36-Jährigen das Amt eines Oberbürgermeisters allerdings ohne Weiteres zu. "Mit seinen Fähigkeiten hat er gute Chancen", ist sich Mei sicher. "Er hat hier bewiesen, was er kann und viel angestoßen." Er an dessen Stelle, so Mei, hätte so eine Chance auch nicht verstreichen lassen. Der Gemeinderat ist davon überzeugt: "Solche Kommunalpolitiker werden gesucht."

Nichtsdestotrotz schlagen zwei Herzen in Uwe Meis Brust. Denn so sehr er Peter Boch den Erfolg gönnen würde, so schwer sei die Lücke zu füllen, die er in der Gemeinde hinterlasse. "Es wäre ein Riesenverlust für Epfendorf."

Kann sich Boch im Mai tatsächlich gegen seine Mitbewerber um den OB-Posten von Pforzheim behaupten, bliebe sein Stuhl im Epfendorfer Rathaus mindestens vier Wochen lang unbesetzt. Dann muss der Bürgermeisterstellvertreter ran.

Für Uwe Mei wäre das ja nichts Neues. Denn als Bochs Amts-Vorgänger Karl-Heinz Villinger krankheitsbedingt monatelang ausfiel, hat der Kommunalpolitiker schon einmal die Stellung im Rathaus gehalten.