Der Strohbär zieht mit den Musikanten durch die Straßen. So will es der Brauch. Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: Epfendorfer Strohbär mit seinen Treibern gehört einfach dazu

Epfendorf. Es ist ein uralter Brauch, der in Epfendorf am Fasnetssamstag gepflegt wird. Der Strohbär zieht mit den Musikanten durch die Straßen. Alte Lieder werden gesungen und mit Ziehorgel sowie Schlaginstrumenten und vor allem dem Schellenbaum begleitet.

Jedes Jahr wird ein anderer Zinken im Ort besucht, und die Einwohner erfreuen sich an dieser alten Tradition.

Allerdings ist der Brauch des Strohbären in vielen Gemeinden ausgestorben – nicht nur, weil in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg ein technischer Umbruch in der Landwirtschaft stattgefunden hat. So wird das Getreide heute kürzer und mit modernen Maschinen geerntet. Das macht das Einbinden des Bären fast unmöglich.

In Epfendorf lebt der Brauch noch immer

Auch die Neigung, alte Bräuche zu ästhetisieren und lieber in geschnitzten Holzmasken aufzutreten, verdrängte die staubige Strohmaske. Daher findet man auch immer seltener Menschen, die die zeitaufwendige und schwierige Einbindetechnik noch beherrschen. Umso mehr freuen sich die Bürger darüber, dass der Brauch in Epfendorf lebt. Die Männer treffen sich rechtzeitig vor der Fasnet, um den Strohbär zu reparieren, das musikalische Repertoire auszubauen und den Ablauf des Fasnetssamstages zu besprechen. Aber natürlich ist auch die Kameradschaftspflege ein wichtiger Bestandteil der Treffen – in diesem Jahr ganz besonders, denn die muntere Truppe plant in naher Zukunft ein eigenes Strohbärenfest.