Deutschlands größter Energiekonzern prüft den Abbau von weltweit bis zu 11.000 Arbeitsplätzen.

Düsseldorf - Eon-Chef Johannes Teyssen stimmt die Belegschaft nach der Wende in der Atompolitik auf einen drastischen Arbeitsplatzabbau ein. Deutschlands größter Energiekonzern prüft den Abbau von weltweit bis zu 11.000 Arbeitsplätzen.

Fokus liege auf Abbau in der Verwaltung

Das teilte die Eon AG am Mittwoch in Düsseldorf zusammen mit der Halbjahresbilanz mit. Damit steht mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz des Düsseldorfer Konzerns auf der Kippe. Der Energieriese beschäftigt insgesamt 85.000 Mitarbeiter.

Der Vorstand sprach in einer Mitteilung von Überlegungen zu einem mittelfristigen Abbau von konzernweit 9000 bis 11.000 Stellen. Der Fokus liege auf Verwaltungsaufgaben. Zu konkreten Schritten äußerte sich Eon zunächst aber nicht. Die Überlegungen sollen in den kommenden Wochen konkretisiert werden, hieß es. Die Entscheidungen im Aufsichtsrat würden im Herbst fallen. Eon will die Konzernkosten um 1,5 Milliarden Euro in den kommenden Jahren senken.

Im zweiten Quartal erstmals in der Verlustzone

Die Rücknahme der Laufzeitverlängerung bei den Atommeilern, Probleme mit ungünstigen Gaslieferverträgen sowie niedrigere Stromerlöse drückten das bereinigte Ergebnis bei Eon im zweiten Quartal erstmals in die Verlustzone. Die Belastungen aus dem Atom-Aus inklusive Brennstoffsteuer lagen im ersten Halbjahr bei 1,9 Milliarden Euro, hieß es. Der RWE-Konkurrent senkte zudem seine Prognose und die Zieldividende.