Konzert: Musikverein Enzklösterle erfreut sein Publikum zu Ostern / Schmissige Rhythmen zu hören
Schmissige Rhythmen aus der Welt der Blechblasmusik trafen beim Konzert des Musikvereins Enzklösterle auf Melodien aus der Zeichentrickwelt und ein Pop-Medley. Die zahlreichen Konzertgäste in der Festhalle waren begeistert, sie wippten mit und klatschten im Takt dazu.
Enzklösterle. Im Rahmen des Kulturprogramms von Enzklösterle hatte der Musikverein für sein Osterkonzert ein abwechslungsreiches Musikprogramm zusammengestellt, das die Genres der Blasmusik abdeckte und sowohl für Touristen als auch Einheimische ein schöner spätmorgendlicher Einstieg in die Osterfeiertage war.
Traditionell wurden die Musikdarbietungen mit einem schwungvollen Marsch eröffnet, der leichte und schwingende Elemente in sich trug und mit Tempowechseln daherkam. Nachdem der Hauptdirigent über Ostern verreist war, hatte Vize-Dirigent Tobias Merkle den Taktstock übernommen und die 26-köpfige Blasmusiktruppe durch den Sonntagmorgen dirigiert. Auf dem Programm stand ein Auftragswerk des im letzten Sommer verstorbenen Komponisten Klaus-Peter Bruchmann namens "Belvedere", was ursprünglich schöne Aussicht bedeutet und früher Villen auf Anhöhen oder aber Prachtbauten mit schönem Ausblick bezeichnete. Das Stück war im ersten Teil fröhlich und unbeschwert, im zweiten Teil folgte ein Solo des ersten Flügelhorns im Wechsel mit dem Orchester und im dritten Teil des malerischen Stückes wurde die Melodie vom Anfang nochmals aufgegriffen.
Souverän die Taktanweisungen von Merkle auch bei "Easter Monday on the White House Lawn", komponiert vom US-Amerikaner John Philip Sousa, nach dem das Sousaphon benannt wurde. Die Leichtigkeit des Stücks ließ tatsächlich die Illusion zu, über den Rasen des Weißen Hauses zu wandeln. Der Musikverein spielte dieses Stück zum ersten Mal vor Publikum.
Der Vorsitzende Frank Huber moderierte den Vormittag und hatte zu jedem nachfolgenden Musikstück eine kleine Geschichte vorbereitet, mit der er auf die jeweiligen Titel einstimmte. So erzählte er von seiner Internet-Recherche, die ergeben hatte, dass der letzte Ostersonntag an einem 1. April auf das Jahr 1956 fiel. Zu diesem Zeitpunkt waren erst vier der Musikanten geboren, die heute im Musikverein mitwirken. Die jüngste Musikerin, Sina Schley, ist gerade mal 16 Jahre jung, der älteste, Waldemar Sturm, bringt es auf stolze 80 Lenze. Insgesamt begegnen sich hier also vier Generationen, um gemeinsam mit Blasmusik zu unterhalten. Die Truppe zählt insgesamt 1157 Lebensjahre und das Durchschnittsalter liegt bei 44,5 Jahren. Insgesamt haben die 26 Musiker 45 Kinder, von denen eine ganze Schar in der Festhalle dabei war und entweder dem Konzert der Eltern lauschte, zwischen den Stuhlreihen tanzte und mitwippte oder sich direkt auf den Bühnenrand zu Füßen von Mama und Papa setzte, um nichts zu verpassen.
Melodien laden zum Träumen ein
Aus dem Zeichentrickfilm "Aladdin" stammt die besondere Ballade "A Whole New World", in der im Wechsel Flöte, Klarinette und Trompete die Führung der wunderschönen Melodie übernahmen, die ein wenig zum Träumen einlud. Vor diesem Stück streute Moderator Huber einen Werbeblock zu Enzklösterle ein, der 1200 Einwohner zählenden Gemeinde, die allerlei Sehenswürdigkeiten zu bieten hat und mit einer 1200 Meter langen Skipiste die längste Abfahrt im Nordschwarzwald für sich beansprucht.
Für beste Unterhaltung sorgte ein Medley mit Liedern des Duos "Simon and Garfunkel". Zu hören waren "Bridge over troubled Water", "Mrs Robinson", "Sound of Silence" und "The Boxer".
Dass Blasmusik Freude macht, wurde mit dem gleichnamigen Stück und der sich anschließenden Oster-Polka unter Beweis gestellt, die bei diesem Konzert nicht fehlen durfte. Das Publikum klatschte rhythmisch mit. Zum Konzertausklang war die Polka "Bis bald, auf Wiedersehen" von Ernst Mosch zu hören. Doch damit nicht genug: Den Radetzky-Marsch von Johann Strauß gab es als Zugabe und mit der Wiederholung von "The Boxer" klang der Vormittag unter großem Applaus endgültig aus.
Der Musikverein lädt zu seinem nächsten Konzert am 30. April unter der Überschrift "Tanz in den Mai" wieder in die Festhalle ein.
