Mit einer vierteiligen Steckleiter erfolgte die Rettung einer Person vom Balkon des Hauses. Foto: Schwarzwälder Bote

Blaulicht: Jahresübung der Freiwilligen Feuerwehr Enzklösterle / Zehn Minuten nach Alarm vor Ort

Sirenenalarm am Samstagnachmittag um 15.14 Uhr in Enzklösterle: Wo es wohl brenne, war die bange Frage so mancher Bewohner und Gäste des Kurortes. Glücklicherweise kein Brandalarm, sondern für die Feuerwehrmänner der Ruf zur Jahreshauptübung, der sie gleichzeitig, ausgelöst von der Integrierten Leitstelle in Calw, auch über ihre Alarmempfänger erreichte.

Enzklösterle. Der Übungsannahme zufolge war im Haus Am Dietersberg 24 und damit in der ehemaligen Gästepension Charlotte ein Brand entstanden, ausgelöst durch einen Kurzschluss an einem Kühlschrank im Erdgeschoss. Beim Eintreffen des ersten Löschgruppenfahrzeugs (TLF 16/12) mit seinem mitgeführten Löschwasservorrat von zweitausend Litern rund zehn Minuten nach der Alarmierung quoll dichter Rauch aus einem Fenster und aus dem Eingangsbereich. Schon auf der Anfahrt hatten sich einige Feuerwehrmänner mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, die ein sofortiges Betreten des verrauchten Gebäudes ermöglichten.

Vorgabe war die Rettung zweier vermisster Personen und eines auf den Balkon geflüchteten Bewohners, der über eine vierteilige Steckleiter dem zwischenzeitlich eingetroffenen "Helfer vor Ort" Dieter Kunz und seinen Kameraden der DRK-Schnelleinsatzgruppe Oberes Enztal (SEG) unter der Leitung von Ralph Flaig (Bad Wildbad) zur Erstversorgung übergeben werden konnte.

Verstärkung erhielten die zuerst am angenommenen Brandort eingetroffenen Feuerwehrmänner mit der weiteren Mannschaft des TSF-W-Löschfahrzeugs. Sehr schnell war die Löschwasserförderung über einen in der Nähe befindlichen Überflurhydrant aufgebaut, sodass die Brandbekämpfung im Gebäude mit einem C-Strahlrohr und von außen ab dem Verteiler der B-Leitung mit drei weiteren C-Strahlrohren aufgenommen werden konnte.

Die vermissten Personen konnten schnell den Helfern vor Ort übergeben werden

Nicht notwendig war der Einsatz des weiteren Löschgruppenfahrzeugs (LF 16), weil das über den Hydrant geförderte Löschwasser ausreichte und damit keine weitere Wasserförderung über längere Distanzen wie etwa aus der Großenz notwendig war.

Die beiden zunächst vermissten Personen wurden im Erd- und Obergeschoss aufgefunden und ebenfalls zur Erstversorgung der DRK-Schnelleinsatzgruppe übergeben, die dabei eine erfolgreiche Reanimation durchführte. Eine nochmalige, unter Atemschutz durchgeführte Kontrolle ergab keine weiteren Hausbewohner.

Mit einem Hochdrucklüfter wurde das Gebäude entraucht und parallel dazu Nachlöscharbeiten durchgeführt. Im Einsatz bei der unter der Leitung des stellvertretenden Kommandanten Daniel Zwink und von Gruppenführer Sven Knöller stehenden Jahreshauptübung war erstmals die neue, kurz nach dem Dienstantritt von Bürgermeister Sascha Dengler im vergangenen Frühjahr beschaffte Wärmebildkamera.

Nach der Übung bedankte sich der Bürgermeister bei der angetretenen Mannschaft für diesen eindrucksvollen Übungseinsatz und für die stetige Bereitschaft zum Feuerwehrdienst. Kommandant Reiner Schaudel als weiterer Übungsbeobachter zeigte sich mit der Übung in mehrfacher Hinsicht zufrieden: Mit der ausreichenden Löschwasserförderung aus dem örtlichen Wasserversorgungsnetz, mit der Eingreifzeit der ersten Mannschaft innerhalb von zehn Minuten und mit dem Nachrücken der weiteren Einsatzkräfte innerhalb von 15 Minuten nach der Alarmierung. Sein Kommando "Abmarsch fertig!" beendete die Jahreshauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Enzklösterle.