Stephan Eustachi erläuterte dem Gemeinderat von Enzklösterle den Plan zur Abwicklung von insgesamt 36 Maßnahmen im Rahmen des schon längere Zeit erwarteten "Schwarzwaldverfahren". Foto: Ziegelbauer

Nach Abklärung der finanziellen Fragen können erste Arbeiten im kommenden Jahr anlaufen. Verfahren enthält 36 Einzelmaßnahmen.

Enzklösterle - Schon seit 2007 hofft Enzklösterle auf den Start des "Schwarzwaldverfahren" mit einer infrastrukturellen Weiterentwicklung des Ortes und der umgebenden Landschaft auf der Basis des Flurbereinigungsgesetzes. Jetzt scheint Bewegung in das Verfahren zu kommen. Stellten doch Dana Rehwald und Stephan Eustachi von der Flurneuordnungsstelle des Calwer Landratsamtes als planende und abwickelnde Ingenieure bei der jüngsten Gemeinderatssitzung das dazu erarbeitete Planwerk vor.

 

Und zwar mit der Ankündigung, dass nach Abklärung noch offener finanzieller Fragen insbesondere mit der Teilnehmergemeinschaft mit ihrem Vorsitzenden Stefan Waidelich nach der förmlichen Anordnung des Verfahrens die ersten Maßnahmen schon im kommenden Jahr anlaufen könnten.

Insgesamt 36 Einzelmaßnahmen enthält das "Schwarzwaldverfahren" mit Zuschüssen aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten von etwa 1,5 Millionen Euro. Beispiele für Einzelmaßnahmen sind der Ausbau der Enzpromenade in drei Bauabschnitten, die Brückensanierung beim ehemaligen Hotel Hetschelhof, generelle Instandsetzungen und Ausbauten von landwirtschaftlich genutzten Wegen und von Wanderwegen wie etwa Berg- und Petersmühleweg. Hinzu kommen diverse landschaftspflegerische Maßnahmen und Maßnahmen zur Offenhaltung von Flächen sowie das Anlegen von Aussichtspunkten. Der Eigenanteil, zu finanzieren von Mitgliedern der Teilnehmergemeinschaft beziehungsweise von der Gemeinde, beläuft sich auf etwa 333.000 Euro. Voraussetzung für die Gewährung der Zuschüsse ist, dass die Anlagen und Einrichtungen mindestens zwölf Jahre in dem dann auszubauenden Zustand erhalten bleiben.

Die einzelnen Fördermaßnahmen sollen zeitnah, spätestens aber in den kommenden Jahren realisiert werden.

Ausschließlich positiv waren die Reaktionen im Gemeinderat auf die Vorstellung des Planwerkes mit Maßnahmenkatalog. Gemeinderat Stefan Waidelich bezeichnete dieses als das "ökologischste und grünste Verfahren", bedauerte aber, dass die Instandsetzung einiger Wege nicht in das Programm aufgenommen werden konnte. Mit seinen Worten "Wir sind aber zufrieden, wenn das Verfahren noch in diesem Jahr über die Bühne geht", meinte er dessen förmliche Anordnung nach Abklärung aller noch offener Fragen insbesondere in finanzieller Hinsicht. "Wenn alles abgearbeitet ist, sieht Enzklösterle noch schöner aus als es jetzt schon ist", fügte er an. Gemeinderat Dieter Hoffmann begrüßte die Umsetzung des "Schwarzwaldverfahren", mahnte jedoch, darüber andere instandsetzungsbedürftige Straßen und notwendige Maßnahmen nicht zu vergessen und nicht zu vernachlässigen. "Insgesamt gesehen ist das ›Schwarzwaldverfahren‹ eine sehr sinnvolle Sache", betonte er. "Das große Verfahren wird Enzklösterle voranbringen, die Finanzierung wird peu à peu erfolgen", kommentierte Bürgermeisterin Petra Nych das Projekt.

Die Aussprache gipfelte in dem Beschluss, notwendige Eigenmittel bereitzustellen. Außerdem stimmte der Gemeinderat dem vorgestellten Plan einschließlich des Kosten- und Finanzierungsplanes zu und verpflichtete sich, die zu schaffenden landschaftspflegerischen Anlagen im Interesse einer nachhaltigen Sicherung zu pflegen.

In Kürze sollen noch offene finanzielle Fragen bei einer Teilnehmerversammlung erörtert werden.