Mitglieder des Touristikvereins lassen den Kopf aber nicht hängen und planen jetzt einen Fotowettbewerb

Enzklösterle (rz). Enzklösterle wird nicht zum "Kunstdorf". Vor kurzem erreichte Bürgermeisterin Petra Nych die Absage aus Berlin: Der Luftkurort wird nicht in das Projekt "Kunst fürs Dorf – Dörfer für Kunst 2013" aufgenommen.

Die Entscheidung wurde von zwei Fachjurys der "Deutschen Stiftung Kulturlandschaft" getroffen. Sowohl die Bürgermeisterin mit dem Gemeinderat als auch der Touristikverein mit seiner Vorsitzenden Sabine Mast hatten gehofft, Enzklösterle unter der Begleitung zweier Fernsehsender stärker in den Vordergrund rücken zu können. Ziel des Projektes wäre gewesen, punktuelle und nachhaltige Impulse für mehr bürgerschaftliches Miteinander zu setzen und ein verstärktes Bewusstsein für die spezifische Identität sowie die verbindenden Werte eines Dorfes zu schaffen.

Es wäre ein etwa sechsmonatiger Aufenthalt eines Künstlers im Dorf vorgesehen gewesen, um zusammen mit den Bewohnern ein Kunstprojekt zu realisieren. Aus den 101 Bewerbungen, darunter auch Enzklösterle, wurden Blankensee in Vorpommern, Lichtenfels-Sachsenberg in Hessen und Traucha-Sehlis in Sachsen ausgewählt.

"Wir können mit dieser Entscheidung umgehen und lassen den Kopf nicht hängen", sagte Sabine Mast. Sie hatte zum achten Touristik-Treff im "Café am Kurpark" eingeladen und deutete dabei ein anderes Projekt wohl in der Art eines Fotowettbewerbes an, dessen Konzept es allerdings noch zu entwickeln gilt. Als Arbeitstitel wurde der Begriff "Bilderbuch" gewählt.

Auch 2013 wird es in Enzklösterle wieder ein Frühlingsfest in Verbindung mit einem Ostermarkt geben, und zwar am 24. März (Palmsonntag). Und nachdem bei der erfolgreichen Premiere in diesem Jahr die Osterhasen-Aktion eine so gute Resonanz gefunden hat, stehen Mast zufolge schon jetzt 50 hölzerne Hasen zum Bemalen bereit.

Favorisiert wird von Mast der geplante Nationalpark Nordschwarzwald. Enzklösterle müsse die Weichen möglichst frühzeitig stellen, um in touristischer Hinsicht bei der Vergabe von dabei zu schaffenden Einrichtungen vorne dabei zu sein.

Die Einstellung zu einem Nationalpark sei die ganz persönliche Sache jedes Einzelnen, hielt Dieter Hoffmann Mast entgegen. In weiteren Ausführungen forderte er eine Verbesserung der örtlichen Infrastruktur.

Nicht überzeugt ist Mast von Bestrebungen zur Stärkung der "Schwarzwaldregion Calw". "Wenn sich 16 Verlierer zusammenschließen, werden sie noch lange keine Weltmeister", meinte sie dazu und befürchtete den Verlust wichtiger Kompetenzen für den örtlichen Tourismus in Enzklösterle.

Für reichlich Diskussionsstoff sorgte die Absicht des neuen Wildbader Touristik-Geschäftsführers Bernhard Mosbacher, die bisherigen Messeaktivitäten einzuschränken und die dadurch frei werdenden finanziellen Mittel in die Öffentlichkeitsarbeit der Enztal-Kooperation umzuschichten. Dietmar Haß als Chef der Tourist-Information gab zu bedenken, dass Umfragen zufolge bei Messen die Gästeanwerbung einen geringeren Erfolg habe als angenommen. Dies wurde von einigen Besuchern des Touristik-Stammtisches allerdings angezweifelt.