Die Jagdhornbläser-Gruppe Simmersfeld begleitete die jagdliche Andacht mit Pfarrer Martin Kohnle (links) in der Festhalle in Enzklösterle.Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Regenschauer verhindert Andacht am Rotwildgehege Enzklösterle

Enzklösterle. Eigentlich hätte sie am Rotwildgehege im Hirschtal stattfinden sollen, die Andacht mit einem jagdlichen Erntedank mit dem evangelischen Gemeindepfarrer Martin Kohnle und den Jagdhornbläsern Simmersfeld. Allerdings verhinderte ein kurz zuvor über dem Enztal nieder gegangener Regenschauer dieses Vorhaben, sodass die festliche Stunde in die Halle verlegt wurde. Die jagdliche Andacht war die letzte Veranstaltung und damit der Abschluss der von den Tourist-Informationen des Oberen Enztals propagierten Veranstaltungsreihe "Wandern, Wald & Wild – Naturerlebnis im Enztal".

"Das Jagen, das Sammeln und das Jagdfieber sind etwas, was uns fasziniert", führte Pfarrer Kohnle aus und kam damit auf Hubertus (geboren um das Jahr 656, gestorben im Jahr 727) als Schutzheiligen der Jagd zu sprechen. Er schilderte dessen Lebensweg mit so manchem menschlichen Vergnügen, bis ihm der Legende nach bei der Jagd ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen den Geweihstangen erschien und ihn eine Stimme ermahnte, über den weltlichen Dingen das ewige Leben nicht zu vergessen. Was Hubertus veranlasste, sein Leben von Grund auf neu zu ordnen. Und zwar mit der Priesterweihe und mit seinem geistlichen Weg bis zu seinem Dienst als Bischof von Maastricht und Lüttich.

Die Wende im Leben von Hubertus sei ein Beispiel dafür, wie Gott im menschlichen Leben wirken könne und viele Dinge in einem anderen Licht erscheinen lasse, führte Kohnle aus.

Gottes Handschrift kennen

Damit bringe Gott das Leben in eine andere Richtung. Wichtig sei, dabei seine Handschrift zu erkennen, dafür zu danken und mit den einem im Leben anvertrauten Dingen verantwortungsvoll umzugehen. Hubertus habe mit seinem Lebenswandel gelehrt, sich an Gott neu zu orientieren und ein gutes Leben zu führen.

An der Bühne der Festhalle war als Jagdtrophäe ein Zwölf-Ender-Hirschgeweih angebracht, das Waldfried Bier (Seewald) aus den Reihen der Jagdhornbläser fachmännisch erläuterte. Und zwar vom jährlichen Abwurf über die Neubildung bis zum Abfegen der absterbenden Basthaut am neuen Geweih.

Die gehaltvolle Andacht wurde von den Simmersfelder Jagdhornbläsern unter der Leitung von Simon Reichle (Enzklösterle) mit einigen Bläserstücken mitgestaltet. Zwei aus ihren Reihen begleiteten auch das von den Besuchern der Andacht gemeinsam gesungene Lied "Großer Gott, wir loben dich".

Beifall für die Bläser gab es nach der Andacht noch für eine ganze Reihe von Jagdsignalen für die unterschiedlichen Tierarten, für die musikalische Aufforderung "Zum Essen" nach einer Treibjagd, für die üblicherweise bei gesellschaftlichen Veranstaltungen erklingende "Ehrenfanfare" und schließlich noch für den Abschiedsgruß "Auf Wiedersehen".