Künstlerin Helena Winkler stellt Werke bei "Lappachern" aus
Von Steffi Stocker
Enzklösterle. Farblich kräftige, vielfach auch großformatige Bilder zieren derzeit die Wände im Wohnprojekt "Am Lappach wohnen". Es handelt sich dabei um Acryl-Arbeiten von Helena Winkler.
Schnell spürt der Betrachter in den unterschiedlichen Motiven die Auseinandersetzung der Künstlerin mit der Farbe. Und die trägt Winkler vorrangig mit den Händen auf, wie sie berichtet. Demnach würde ein Pinsel sie nur stören. Doch wie kommen feinere Linien oder auch Worte in ihren Werken zustande? "Ich habe schon meine ganze Besteckschublade durch", lacht sie. Aber das kann sie im Vorfeld selber nicht bestimmen. "Es ist wie Zeugung und Geburt, irgendwann will etwas aus mir heraus auf Leinwand oder Holz", sagt die Künstlerin.
Die Impulse würden in ihr wachsen und sie gebe dem Drang irgendwann nach. Dann taucht sie in ihre ganz separate Welt des Malens ein, meist am späten Abend und nachts. Zumal die gelernte Friseur-Meisterin in Karlsruhe einen eigenen Salon betreibt.
Ihre Idee, in die Acrylfarben andere Materialien zu mischen, setzte sie deshalb anfangs mit Haaren um. Inzwischen nutzt sie dafür Holzspäne, Blattgold oder auch Kunstharz, um ihre "gemalten Gefühle", wie sie ihre Arbeiten beschreibt, noch stärker zum Ausdruck zu bringen.
Einmal in das Malen eingetaucht, entwickeln sich Kompositionen, denen Winkler freien Lauf lässt, während sie auch Auftragsarbeiten ausführt. So entstehen unterschiedliche Ausführungen zu den Themen Herz, Sonne oder auch Landschaften, wie Claudia Ollenhauer bei der Ausstellungseröffnung beschrieb.
Darüber hinaus erweitert die Künstlerin ihre Bandbreite mit Bildern, in denen 3D-Effekte zum Ausdruck kommen. "Dadurch erhalten sie zusätzliche Tiefe", erläuterte Winkler. Ihre parallele Liebe zu Texten und Schriften wirkt sich als kinetisches Malen und Kalligrafie aus. Sie habe schon ihr ganzes Leben lang gemalt, aber erst vor acht Jahren den Schritt in die Öffentlichkeit und zu Großformaten gewagt, erzählt Helena Winkler.
Noch bis Ende April sind die Arbeiten der Künstlerin im Haus der "Lappacher" zu sehen. In lieb gewordener Weise umrahmten Renate Erhard mit Mundartgedichten, Reinhold Schwarzer singend und Eva Miehle und Toni Gubser mit sketchartigen Einlagen die Vernissage.