Carsten Sternberg, Claudia Ollenhauer, Toni Gubser, Martin Kohnle, Renate Hoffmann und Werner Krauss (von links) freuen sich über den gelungenen Start. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerbeteiligung: "Leitbild und Entwicklungskonzept Enzklösterle 2020" / Erfolgreiche erste Sitzung

Enzklösterle. Das von Gemeinderat Carsten Sternberg initiierte, vom Gemeinderat beschlossene und von ihm sowie von Bürgermeister a.D. Werner Krauss (Bad Teinach-Zavelstein) betreute Projekt "Leitbild und Entwicklungskonzept Enzklösterle 2020" nimmt Fahrt auf.

Nachdem sich bei der von fast 100 Einwohnern besuchten Bürgerversammlung am 23. September mehr als 40 Personen zu einer Mitwirkung in verschiedenen Arbeitskreisen bereit erklärt hatten, fand jetzt in der Festhalle das erste gemeinsame Treffen aller Arbeitskreise statt, das Projektleiter Sternberg und Krauss fach- und sachkundig moderierten.

Stärken fördern

Bei der Bürgerversammlung war man von acht Schwerpunktthemen für die Arbeitskreise ausgegangen. Und zwar, jeweils bezogen auf Enzklösterle, von "Wohnen", "Jung sein", "Älter werden", "Arbeiten", "Lernen und Fortbilden", "Tourismus und Heimat", "Infrastruktur" und "Verwaltungsstruktur".

Jetzt haben sich in der Festhalle 34 Bürger in vier Arbeitsgemeinschaften getroffen, die sich nach der Wahl von Gruppensprechern dieser Themen annehmen. Für die Gruppe "Jung sein und älter werden" spricht Pfarrer Martin Kohnle, der Arbeitskreis "Heimat und Tourismus" hat Toni Gubser als Sprecher, Sprecherin der Gruppe "Arbeiten, Lernen, Fortbilden, Wohnen" ist Renate Hoffmann, für "Infrastruktur und Verwaltungsstruktur" sprechen Claudia Ollenhauer und Steffen Frey. Auf der Basis der von Sternberg schon bei der Bürgerversammlung und auch jetzt nochmals erläuterten die sogenannte Swot-Analyse befassten sich die Gruppen mit den ihnen zugeordneten Themen.

Die Swot-Analyse soll dabei helfen, Stärken zu fördern, Schwächen zu reduzieren, Chancen zu nutzen und Risiken zu begrenzen. Als Ziel der weiteren Überlegungen in den einzelnen Gruppen nannte Krauss das Erarbeiten eines Entwurfs für die Entwicklung von Enzklösterle, die aber nicht zwingend auf den Zeitraum bis zum Jahr 2020 begrenzt sein müsse: "Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess, mit dem wir Enzklösterle voranbringen wollen." Und zwar mit einem sinnvollen Einsatz von Fremdfinanzierungsmitteln und von öffentlichen Zuschüssen. "Alles wird die Gemeinde nicht erledigen können, das sage ich Ihnen ganz deutlich", warnte er vor eventuellen überzogenen Wünschen und Hoffnungen. Vor dem Hintergrund, dass sich Bürger für das Mitwirken in mehreren Arbeitskreisen hatten vormerken lassen, seien von der Thematik her die jetzigen Arbeitsgruppen entstanden, war von Sternberg zu hören.

Vorschläge gesammelt

Er erachtete bis zu drei Gruppentreffen für notwendig, um danach die konkreten Ziele im Plenum vorstellen zu können. Nach einer 45-minütigen Arbeitsphase war bei den Kurzberichten der Gruppensprecher Kohnle, Gubser, Hoffmann, Ollenhauer und Frey zu hören, dass sich trotz der vorgegebenen Abgrenzungen Überschneidungen nicht vermeiden ließen. Einige der dabei unterbreiteten Vorschläge waren beispielsweise ein Freibad, eine öffentliche Sauna, ein Bürgerhaus mit Gästetreff, eine engere kommunale Kooperation zur Entlastung der Gemeindeverwaltung, die Schaffung barrierefreien Wohnraums, die möglichst schnelle Wiederbesetzung der Arztpraxis nach dem Tod von Peter Hildebrand, die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, bewirtete Wanderhütten, flächendeckendes schnelles Internet, die Reaktivierung leer stehenden Wohnraums, die Reduzierung von Verkehrslärm und eine Mehrsprachigkeit des Personals im Bereich touristischer Anbieter und Leistungsträger.

Nach den Beratungen, die in den nächsten zweieinhalb Monaten in den Gruppen stattfinden werden, soll die nächste Sitzung des Plenums in der Festhalle am 10. Januar 2017 um 19 Uhr sein. Krauss erklärte sich bereit, bei Bedarf und nach Terminvereinbarung (Telefon 07053/83 44) auch die Gruppenarbeit zu begleiten. "Ich bin sehr zufrieden, weil sich eine gute Eigendynamik entwickelt hat", kommentierte ein glücklicher Sternberg den Verlauf des Abends.