Der Vorstand des SC nach getaner Brückenbau-Arbeit auf seinem gelungenen Werk mit (von links) Hartmut Keppler, Julian Geissler, Stefan Waidelich, Bernd Klaiber, Stefan und Walter Bopp. Foto: Conrad Foto: Schwarzwälder Bote

Langlaufloipe: Mit beauftragtem Brücken-Abbruch wäre Strecke verloren gewesen / Neubau für nur 7000 Euro

Wegen Baufälligkeit mehrerer Loipenbrücken hätte die bei Einheimischen und Gästen beliebte Langlaufspur im Rohnbachtal beinahe aufgegeben werden müssen.

Enzklösterle. Nur das gemeinsame Engagement des Ski-Clubs Enzklösterle (SC) und der örtlichen Forstverwaltung konnte die wichtigste von drei Brücken in buchstäblich letzter Minute vor dem ersatzlosen Abriss bewahren.

Eine routinemäßige Bauwerkskontrolle durch die Forstdirektion Tübingen im Sommer hatte ergeben, dass die Loipenbrücke am zur Grillhütte im Rohnbachtal führenden Lägerweg keine ausreichende Tragfähigkeit für das Spurgerät der Loipengemeinschaft Kaltenbronn aufweist.

Ein Neubau nach üblicher europaweiter Ausschreibung hätte jeden vernünftigen Kostenrahmen gesprengt. Vom Landesbetrieb ForstBW kam daher der Auftrag an die örtliche Forstverwaltung in Calmbach, die Konstruktion noch im laufenden Jahr abzureißen.

Als der Vorstand des SC davon erfuhr, wollte man zunächst nicht glauben, dass es um die Tragfähigkeit der Brücke derart schlecht bestellt ist. Schließlich hatte das Spurgerät schon seit 20 Jahren die Loipe zuverlässig über die Brücke gelegt. Nie bestand der Eindruck, dass dabei etwas passieren könnte.

Statische Berechnungen durch ein sachverständiges Vereinsmitglied bestätigten jedoch die Hiobsbotschaft. Fieberhaft suchte der Vorstand nun nach einer Lösung.

Fünf neue Stahlträger

Der Abriss hätte das Ende der "Rohnbachspur" mit ihrem abwechslungsreichen Verlauf als Rundloipe bedeutet. Künftig wäre es nur noch möglich gewesen, ein Stück hin- und zurückzufahren. Diese Verschlechterung – auch von der Gemeinde Enzklösterle nicht gewünscht – wollte man nicht hinnehmen.

Nur kurz musste sich der vielfach bei Bauarbeiten erprobte SC-Vorstand beraten, um eine Rettungsmöglichkeit vorzuschlagen. Diese war so schlüssig, dass sie kaum abgelehnt werden konnte: Die Verwaltung solle das Material bezahlen, um den Rest kümmere sich der Verein. Mit dieser Zusage bürgerschaftlichen Engagements konnte die Calmbacher Forstverwaltung bei der finanzverwaltenden Stelle in Freiburg ein gewichtiges Argument für den Erhalt der "Rohnbachspur" in die Waagschale werfen.

Tatsächlich stimmte der Freiburger Forstpräsident persönlich der Mittelfreigabe für einen Neubau zu. Dieser Tage wurde vom Ski-Club die alte Brücke abgebaut. Fünf neue Stahlträger mit einer Spannweite von immerhin zehn Metern sind verlegt und ein neuer Belag aus Lärchenbohlen ist montiert. Unentgeltliche maschinelle Unterstützung erhielt der Bautrupp dabei von den beiden örtlichen Firmen Kern und Zwink, die sich mit Bagger und Stapler unterstützend einbrachten. So konnte die neue Brücke äußerst kostengünstig für rund 7000 Euro erstellt werden.