Versammlung: Zwölf Einsätze fordern die Kräfte in Enzklösterle / Lob von scheidender Bürgermeisterin Nych

Enzklösterle. Mit zwölf Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Enzklösterle im vergangenen Jahr, davon sechs technischen Hilfeleistungen, hat sich die Einsatzzahl gegenüber 2017 verdoppelt. Dabei sind insgesamt 300 Einsatzstunden angefallen. Mit diesen Informationen wartete Kommandant Reiner Schaudel bei der Hauptversammlung im Lehrsaal des Feuerwehrhauses auf.

Dem Bericht von Kommandant Reiner Schaudel zufolge gehören der Feuerwehr 31 Aktive einschließlich der vier Tageseinsatzkräfte an. 25 Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr, elf die Kindergruppe "Feuerfüchse" und acht die Altersabteilung. Damit reicht das Altersspektrum in der Feuerwehr Enzklösterle von sechs bis zu 84 Jahren. Das Durchschnittsalter in der aktiven Abteilung liegt bei 39 Jahren.

Sechs Leistungsträger scheiden aus

Im Blick auf das altersbedingte Ausscheiden von sechs Leistungsträgern in den nächsten neun Jahren aus der aktiven Abteilung sah Schaudel ein sich abzeichnendes personelles Defizit. Deshalb gelte es, jüngere Menschen für den Feuerwehrdienst zu motivieren und diesen seitens der Gemeinde attraktiver zu gestalten.

"Unsere Gemeinschaft, unser Zusammenleben und unsere erreichten Werte funktionieren nur, wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt. Dazu gehört auch der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr", war der Appell des Kommandanten. Und er fügte an: "Auch wir haben moderne Technik, Laptops, Smartphones oder computergesteuerte Pumpen. Wir retten, löschen, bergen, schützen nicht mehr wie vor 150 Jahren. Aber wir helfen der Allgemeinheit. Genauso wie vor 150 Jahren."

Ausleuchtung eines Heli-Landeplatzes

Das Einsatzspektrum der Wehr umfasste die Ausleuchtung eines Hubschrauber-Landeplatzes, die Beseitigung einer Ölspur, drei Verkehrsunfälle, verdächtigen Gasgeruch, die Suche nach einem gestürzten Radfahrer, die Beseitigung von zwei auf die Straße gestürzten Bäumen und drei Unwettereinsätze. Gerettet wurden dabei insgesamt vier Personen.

Hinzu kamen noch zwei Brandsicherheitswachen. Absolviert wurden 13 Einsatzübungen und theoretische Unterrichte sowie elf Atemschutzübungen.

Drei Mal tagte der Feuerwehrausschuss. Eingebunden war die Wehr in die Großübung im Meistern-Tunnel in Bad Wildbad. Ein Feuerwehrkamerad unterzog sich der Grundausbildung, drei andere der Führerschein-Prüfung zum Führen von Kraftfahrzeugen bis zu 7,49 Tonnen. Insgesamt ergaben sich außerhalb der Einsätze und der Jugendarbeit zusammen mit weiteren Diensten 22 Termine für die Feuerwehr.

1000 Übungs- und 300 Einsatzstunden

Hinzu kamen noch die Pflege der Außenanlagen des Feuerwehrhauses und die Instandhaltungsarbeiten an Geräten und Fahrzeugen. "Geleistet wurden etwa 1000 Übungs- und etwa 300 Einsatzstunden: 1300 Stunden mal 40 Euro Stundenlohn ergeben 52 000 Euro", rechnet Kommandant Schaudel vor.

Als Investitionen für das Jahr 2019 nannte er unter anderen die erste Tranche der Funkdigitalisierung im Feuerwehrhaus und in einem Löschfahrzeug, ein Smartphone für ein Fahrzeug, eine PC-Anlage mit Verwaltungsprogramm sowie Ausrüstungs-Ersatzbeschaffungen.

Mittel für Lehrgänge sind bereits vorgesehen

Daneben sind finanzielle Mittel für Lehrgangsteilnahmen vorgesehen. Auf der Wunschliste der Feuerwehr stehen immer noch ein Mannschaftstransportwagen mit Kosten von rund 60 000 Euro und neue Uniformen nach der Empfehlung des Innenministeriums mit einem Aufwand von etwa 6000 Euro.

Über die Aktivitäten in der Jugendfeuerwehr mit ihren 21 Übungen und einem jugendgemäßen Rahmenprogramm und in der Kindergruppe berichteten Tobias Merkle in Vertretung von Jugendleiter Tobias Rentschler sowie Jenny Kirchhoff. Den ausgeglichenen Kassenbericht mit einer Spende in Höhe von 1570 Euro an den Kindergarten aus dem Erlös des Kaltwassergrillens erstattete Kirchhoff.

Die Kasse ist solide geführt worden

Bürgermeisterin Petra Nych dankte der Feuerwehr für den ehrenamtlichen Einsatz und für die Pflege und Betreuung der Jugend- und Kinderfeuerwehr: "Wir brauchen unsere Feuerwehr, sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Rettungswesens. Wenn andere raus laufen, laufen sie rein."

Zur personellen Steigerung insbesondere der Tages-Einsatzbereitschaft appellierte sie an die Feuerwehrangehörigen: "Sprechen Sie Andere an."

Quereinsteiger fehlen nahezu komplett

Tido Lüdtke als stellvertretender Kreisbrandmeister beleuchtete das Personalproblem bei den Feuerwehren.

Wegen des Mangels von Quereinsteigern müssten die Wehren ihren Nachwuchsbedarf aus den Jugendfeuerwehren decken. Die Feuerwehren im Oberen Enztal bezeichnete er als "eine große Feuerwehrfamilie".

Auf dem Arbeitsprogramm für das Jahr 2019 stehen unter anderem die Aktualisierung des Internetauftrittes, eine verstärkte Nachwuchswerbung, die Teilnahme am Sommerferienprogramm, die Abwicklung von Restarbeiten im und am Feuerwehrhaus sowie der Einbau einer LED-Nachtbeleuchtung in den Garagen.