Bürgermeisterwahl: Enzklösterle hat bislang nur einen Kandidaten für Wahl des Rathaus-Chefpostens am 31. März

Die Uhr tickt. Bis Montagabend, 11. März, 18 Uhr, müssen die Bewerbungsunterlagen für eine Kandidatur um den Rathaus-Vorsitz Enzklösterles eingegangen sein. Doch bislang gibt es erst einen Bewerber. Geht da noch was?

Enzklösterle. Noch geht es im Briefkasten der amtierenden Bürgermeisterin Petra Nych überschaubar zu. Erst ein potenzieller Kandidat für die Nachfolge Nychs hat seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus eingereicht. Aber Nych hat die Hoffnung auf eine spannende Bürgermeisterwahl am 31. März noch nicht aufgegeben: "Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass noch jemand seine Kandidatur abgeben wird", erklärt die Rathaus-Chefin. Im Gespräch vor einigen Wochen (wir berichteten) war Nych bereits optimistisch, dass es mehrere Kandidaten geben könnte. Damals hätte es einige Interessenten für die Stelle ins Rathaus getrieben, um sich zu erkundigen. Doch langsam wird die Zeit eng. Das Bewerbungsfenster, das seit dem 3. Februar geöffnet ist, schließt Montagabend.

"Man stellt sich die Sache dann vielleicht auch leichter vor", mutmaßt Nych. Dennoch werde noch viel im Ort gemunkelt über weitere Interessenten, die ihre Unterlagen noch einwerfen könnten. "Wir freuen uns ja wirklich einen Kandidaten zu haben – besser wären aber zumindest zwei, damit man auch eine echte Wahlmöglichkeit hat", stellt die Bürgermeisterin fest.

So sieht es auch der bislang einzige Bürgermeister-Kandidat: "Im Grunde ist es ja so: Für die Menschen ist es schön, wenn sie ein wenig Auswahl haben, wenn es verschiedene Ideen für den Ort gibt." Doch für Sascha Dengler macht die Anzahl der Bewerbungen keinen Unterschied: "Ob es jetzt zehn Gegenkandidaten sind oder nicht, das ändert an meiner Motivation nichts. Mir geht es darum, etwas für den Ort zu bewegen", erklärt der Polizeibeamte.

Dengler ist in Enzklösterle mit Flyern und via Facebook bereits sehr präsent. Auch habe er schon viele Gespräche im Ort geführt, die ihm gesagt hätten, es gäbe noch andere Interessenten. Dengler mutmaßt, ob es nicht auch Taktik des einen oder anderen Interessenten sei, sich möglichst spät zu bekennen. Für ihn jedoch habe schon früh festgestanden, dass er sich bewerben möchte und das wollte er den Leuten auch "frühzeitig mitteilen".

Auch für das zuständige Landratsamt Calw macht es keinen Unterschied, ob es nun einen oder mehrere Kandidaten gibt. Auch mit nur einem Bewerber findet die Bürgermeisterwahl am 31. März statt. Einzig der Stimmzettel sieht dann anders aus: "Bei nur einem Kandidaten wird der Stimmzettel so gestaltet, dass der Name des Bewerbers aufgedruckt auf dem Stimmzettel steht und darunter eine zusätzliche freie Zeile eingefügt wird. Dort ist es möglich, den Namen einer anderen wählbaren Person einzutragen", heißt es von Seiten des Landratsamtes. Diese müsse jedoch durch Nennung des vollständigen Namens, Anschrift, Beruf oder nötigenfalls durch weitere Angaben so eindeutig bezeichnet werden, dass zweifelsfrei erkennbar ist, welche Person gemeint ist. Ansonsten sei der Stimmzettel ungültig.

Absolute Mehrheit

Stimmzettel, die leer abgegeben werden, also ohne Wahlkreuz oder Namensvorschlag, zählten als Stimme für den Bewerber, da dessen Name als einziger auf dem Stimmzettel abgedruckt sei. Doch auch ein einzelner Kandidat benötige mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen (absolute Mehrheit).

Wenn das im ersten Wahlgang nicht der Fall ist, wird am 14. April erneut gewählt. Die Neuwahl entscheidet derjenige Bewerber für sich, der die höchste Stimmenzahl hat (relative Mehrheit), bei Stimmengleichheit entscheidet das Los.

Bei der Neuwahl könnten dann auch Kandidaten antreten, die sich im ersten Wahlgang nicht zur Wahl gestellt haben. Andersherum könnten bereits angetretene Bewerber ihre Kandidatur für die Neuwahl zurückziehen.

Wie die Sache am Ende auch ausgehen mag, die Bürgermeisterin Nych wünscht sich nur eines: "Ich hoffe, dass die Bürger von ihrem Wahlrecht reichlich Gebrauch machen, denn dieses Recht ist ein ganz besonderes."