Enzklösterle wirbt für "Natürlichen Dorfurlaub". Bislang beteiligen sich im Ort aber lediglich drei Beherbergungsbetriebe. Foto: Kijak

Gemeinderäte von Enzklösterle bedauern geringe Beteiligung. Arztsuche weiter schwierig.

Enzklösterle - Ziel des auch von der Tourist-Information Enzklösterle in ihre Werbeaktivitäten aufgenommenen Programmes "Dorfurlaub Schwarzwald" ist es, Gästen ein ganz spezielles Urlaubserlebnis zu vermitteln. Und zwar schwerpunktmäßig mit dem Kennenlernen des Dorflebens, mit der Verkostung regionaler Produkte und mit der Teilnahme am dörflichen Veranstaltungsprogramm.

Über das Projekt Dorfurlaub in der Regie der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG), dem sich in Enzklösterle das Schwarzwaldhaus Zwink und die Eigentümer der Ferienwohnungen "Enzquelle" sowie des Ferienhauses "Enztalblick" angeschlossen haben, berichtete Hannah Winz als Tourismus-Chefin dem Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung in der Festhalle. Der Vorbereitungsphase im Jahr 2019 sei die Realisierung im Jahr 2020 gefolgt, wozu verschiedene Informationsveranstaltungen abgelaufen seien. Das weitere Vorgehen seien "Dorfurlaub-Stammtische", IHK-Seminare für Gastgeber, Gestaltungsberatungen für Kleinvermieter, die finanzielle Förderung von Kleinvermieter-Investitionen und die Weiterentwicklung des Angebotes. Für Enzklösterle hofft Winz auf noch weitere teilnehmende touristische Betriebe. So sah es auch Bürgermeister Sascha Dengler mit seinem Kommentar: "Je mehr Betriebe mitmachen, desto besser wird es." "Schade, schade, schade, dass es in Enzklösterle nur drei Betriebe sind", bedauerte Stefan Waidelich die bisher zu beobachtende Zurückhaltung. Steffen Frey bat darum, in den künftigen touristischen Jahresberichten die Übernachtungszahlen in den Dorfurlaub-Betrieben separat auszuweisen, um die Entwicklung dieses besonderen touristischen Angebotes erkennen zu können. So sah es auch Michael Faschon. Sein Wunsch war, bei den Gastgebern eine entsprechende Motivation dafür zu erzeugen und zu fördern.

Die Gemeinde bedarf zur Annahme von Spenden der Zustimmung des Gemeinderats. Diese wurde erteilt für solche mit 170 Euro und mit 40 Euro zugunsten der Freiwilligen Feuerwehr Enzklösterle.

Keinen Grund für die Ausübung des Vorkaufsrechts sahen Kämmerin Sabine Zenker und die Gemeinderäte hinsichtlich der Gebäude und Freiflächen der Flurstücke 1116 "Am Dietersberg" und 72 "Schneckentalweg 11".

Keine neuen Infektionen

Bürgermeister Dengler zeigte sich zufrieden damit, dass in den vergangenen Wochen in Enzklösterle keine Neuinfektionen mit dem Coronavirus mehr festzustellen gewesen seien. Bei seinem Hinweis auf die beiden öffentlichen Veranstaltungen zum weiteren Breitbandausbau hatte Angelika Schmahl kein Verständnis für die Zulassung nur einer einzigen Person pro Haushalt. Diese Regelung sei aufgrund der Corona-Regelungen wegen der hohen Zahl von Haushalten ergangen, war vom Vorsitzenden zu erfahren. Im Übrigen seien auch Termine für Einzelberatungen möglich.

Ebenfalls Schmahl war es, die Näheres zu der vom Bürgermeister angesprochenen eventuellen Pflegeeinrichtung in Enzklösterle wissen wollte. Sie erfuhr, dass es sich bei dem Grundstück um eine nicht genutzte Bestandsfläche handle. Auch nach dem zweiten Besuch der Investorengruppe seien "die Aussichten nicht schlecht", war die Antwort von Dengler. Dagegen sei die Tendenz bei der Arztsuche für Enzklösterle weiterhin "schlecht", erfuhr Bernd Wurster auf seine Anfrage. Unter dem Aspekt des wegen Corona eingeschränkten Kindergartenbesuchs erkundigte sich Faschon nach den Gebührenmodalitäten. Das Land Baden-Württemberg tendiere zu einem Gebührenerlass für zwei Monate, war von Zenker zu hören. Auf Empfehlung des Gemeindetags Baden-Württemberg seien auch in Enzklösterle die Gebühren zunächst ausgesetzt worden. Man sei darauf vorbereitet, diese auch nach den jeweiligen Besuchstagen abrechnen zu können.

Waidelich bedankte sich bei dem in der Gemeinde wohnhaften Thomas Bertsch für dessen großes Engagement in der Pflege von Wanderwegen und damit auch in der Betreuung des Premium-Wanderweges "Heidelbeerweg". Infrage kommen könnte der Meinung von Waidelich zufolge die Anlegung eines "Enzquellenpfades" als weiterer Premium-Wanderweg im Kurort. Gegebenenfalls sollten die Planungen dazu bald anlaufen. Bürgermeister Dengler versicherte, sich mit diesem Thema zu befassen.

Die nächste öffentliche Gemeinderatssitzung in Enzklösterle wird voraussichtlich am Dienstag, 21. Juli, ab 18.30 Uhr stattfinden.