Gesundheit: Mehr als 90 Blutspender kommen am Pfingstsamstag in die Festhalle nach Enzklösterle
Blutspenden in Enzklösterle am Pfingstsamstag, wenn potenzielle Blutspender in den Pfingsturlaub, ja in diesem Jahr mit dem späten Pfingstfest schon in den vorgezogenen Sommerurlaub starten? Der ungewöhnliche Termin hat sich gelohnt.
Bad Wildbad. Es war ein Versuch des Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen in Zusammenarbeit mit dem DRK-Ortsverein Oberes Enztal, der sich als Erfolg erwies: Immerhin kamen 99 Blutspender in die Festhalle von Enzklösterle. Auch wenn sieben von ihnen aus gesundheitlichen Gründen zurückgestellt werden mussten, konnten dennoch 92 Blutkonserven gewonnen werden. Im Einsatz waren dabei neben dem professionellen Blutentnahme-Team zwölf Helfer vom Arbeitskreis Blutspende in der Regie des DRK-Ortsvereins Oberes Enztal.
Auf den Pfingst-Blutspendetermin war der DRK-Ortsverein deshalb gekommen, weil der in den vergangenen Jahren übliche Termin in der Woche vor dem Beginn der Sommerferien im Juli in der Calmbacher Enztalhalle wegen der zumeist hochsommerlichen Hitze und der Urlaubsvorbereitungen immer schwächer besucht wurde. Zu dessen Attraktivierung ließ sich der DRK-Ortsverein mit seinem Vorsitzenden Ulrich Lunkenheimer etwas Besonderes einfallen. Für jeden Besucher gleich ab 10 Uhr am Vormittag gab es ein zweites Frühstück mit Marmelade, Käse und Wurst und für die später gekommenem Besucher Leckeres vom Grill, zubereitet vom stellvertretenden DRK-Bereitschaftsleiter Ralph Flaig. Oder, wie es sich für das Heidelbeerdorf Enzklösterle gehört, einen Heidelbeerpfannkuchen, gebacken von Daniela Wieland (Sprollenhaus) vom Arbeitskreis Blutspende.
Eigentlich war die Verpflegung der Blutspender vor der Festhalle in einem Pavillonzelt vorgesehen, wo allerdings der am Samstagvormittag herrschende starke Wind Probleme bereitete. Das Zelt hielt diesem nicht stand, so dass als Windschutz DRK-Fahrzeuge entsprechend positioniert wurden.
Im Blick auf den außergewöhnlichen Termin am Pfingstsamstag mit zunächst keinen allzu großen Erwartungen hatte der Blutspendedienst den Ausführungen von Lunkenheimer und seines Stellvertreters Dieter Kunz zufolge ein nur kleines Entnahmeteam nach Enzklösterle entsandt. Zufriedene Mienen sah man bei den Organisatoren aber schon nach den ersten beiden Stunden um die Mittagszeit, als sich bis dahin mehr als 70 Blutspender eingefunden hatten. Die folgenden zweieinhalb Stunden verliefen etwas ruhiger. Immerhin konnten bis zum Schluss der Blutspendeaktion um 14.30 Uhr mehr als 90 Blutspenden abgenommen werden. Dreistellige Zahlen zu erreichen sei schwierig, war von Lunkenheimer zu hören. Und zwar vermutlich deshalb, weil im ländlichen Bereich größere Betriebe fehlen, deren Mitarbeiter sich in kleineren oder größeren Gruppen für eine Blutspende engagieren und organisieren.
Bedarf größer denn je
Gerade vor Ferienzeiten sind gute Zahlen besonders wichtig, weil eben während der Ferien die Spenderzahlen zurückgehen, sich aber dringende Operationen mit einem hohen Bedarf an Bluttransfusionen nicht verschieben lassen. Zudem sei dieser, so Lunkenheimer, durch die Fortschritte in der Medizin mit umfangreichen Operationen im Bereich der Herz- und Tumorchirurgie sowie der Geburtshilfe größer denn je.
Betroffen ist das Blutspenden auch von der seit dem vergangenen Jahr in Kraft befindlichen Datenschutzgrundverordnung, deren Beachtung einige Änderungen im Ablauf von Blutspendeterminen mit sich bringt.
Der DRK-Ortsverein Oberes Enztal kann bei seinen Aktionen auf eine große Anzahl an Stammspendern zählen. Wie beispielsweise auf die Wildbader Feuerwehrangehörigen Alfred Etzel jun. mit bisher 136 und Gerhard Fischer mit bislang 126 Blutspenden. Beide waren auch am Pfingstsamstag in Enzklösterle mit dabei. Von in diesem Jahr fünf Blutspendeterminen im Bereich des DRK-Ortsvereins Oberes Enztal sind jetzt bereits drei abgewickelt. Die beiden weiteren finden am Mittwoch, 16. Oktober, im Ludwig-Hofacker-Haus in Bad Wildbad und am Donnerstag, 12. Dezember, wieder in der Festhalle in Enzklösterle statt.
