Wird aus der Bank an der Bushaltestelle beim Feuerwehrhaus bald ein "Mitfahrbänkle"? Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: In Enzklösterle sollen "Mitfahrbänkle" aufgestellt werden / Pilotprojekt dauert ein Jahr / Mindestalter 16 Jahre

Eine "moderne Form des Trampens" strebt die Gemeinde Enzklösterle für ihre Einwohner an. So jedenfalls bezeichnet Bürgermeister Sascha Dengler das Projekt der "Mitfahrbänkle", das jetzt realisiert werden soll. "Es ist ein Versuch, den ich starten möchte", stellte er seine Idee bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.

Enzklösterle. Darüber gesprochen wurde schon im Rahmen der Leitbilddiskussion vor zwei Jahren. Die Grundidee ist, dass sich Personen auf besonders ausgewiesene "Mitfahrbänkle" setzen und dann von Autofahrern mitgenommen werden können.

Wer auf dem "Mitfahrbänkle" sitzt, signalisiert: "Ich möchte gerne mitgenommen werden". So die Beschreibung des Projekts in der Sitzungsvorlage zur jüngsten Gemeinderatssitzung, in der es um Details des neuen Angebotes ging. Dabei soll es in der Entscheidung des Autofahrers bleiben, wen er mitnehmen will. Ebenso sollen potenzielle Mitfahrinteressenten selbst entscheiden, ob sie ein Mitfahrangebot annehmen und einsteigen oder dieses ablehnen.

Versichert seien die Mitfahrgäste über die allgemeine Haftpflichtversicherung des Fahrzeughalters, führte Bürgermeister Sascha Dengler aus. Nachdem geeignete Bänke schon im Bauhof stünden, seien die Kosten nur für die Beschilderung und für die Herausgabe eines Flyers relativ gering. Festzulegen wären noch die Standorte der "Bänkle" unter dem Aspekt eines gefahrlosen Anhaltens der mitnehmenden Fahrzeuge wie etwa bei der schon jetzt vorhandenen Bank an der Bushaltestelle bei der Einmündung des Rathauswegs in die Freudenstädter Straße.

Gemeinderat gibt grünes Licht

Vom Grundsatz her fand der Vorschlag der Verwaltung die Zustimmung des Gemeinderates. Eine gewisse Problematik brachte die Frage des Mindestalters für Personen, die mitgenommen werden wollen, im Blick auf Kinder mit sich. Während die Verwaltung ein Mindestalter von 14 Jahren vorgeschlagen hatte, erhöhte der Gemeinderat dieses auf 16 Jahre. Wert legte das Gremium darauf, dass der Pilotversuch nicht nur auf den Hauptort beschränkt wird, sondern auch die Teilorte einbezogen werden. Bei zwei Gegenstimmen gab der Gemeinderat "grünes Licht" für den zunächst zeitlich auf ein Jahr begrenzten Pilotversuch mit der Aufstellung der "Mitfahrbänkle" zur Benutzung ab einem Mindestalter von 16 Jahren.