Zu einem schönen Ostergeschenk können die noch zu bemalenden oder zu bestrickenden hölzernen Osterhasen des Touristikvereins Enzklösterle werden, die der Verein mit seiner Vorsitzenden Sabine Mast (unser Bild) wegen der Absage des Frühlingsfestes mit Ostermarkt 2015 noch im Vorrat hat. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Touristikverein Enzklösterle verzichtet auf Veranstaltung / Gemeinde ändert Zuschusssystem / Viel Engagement

Von Heinz Ziegelbauer

Enzklösterle. Aller guten Dinge sind drei, sagt man. Dies gilt auch für das in den vergangenen drei Jahren vom Touristikverein Enzklösterle in Zusammenarbeit mit der Tourist-Info und mit der Gemeindeverwaltung veranstaltete Frühlingsfest mit Ostermarkt. Es hat jeweils eine hohe dreistellige Besucherzahl in den österlich geschmückten Kurort gebracht hat. Damit ist jetzt allerdings Schluss.

Der Touristikverein hat sich entschieden, auf eine solche Veranstaltung zu verzichten, nachdem sich die von der Gemeindeverwaltung dafür vorgegebenen neuen finanziellen Rahmenbedingungen zum Nachteil des Vereins geändert hatten. Beendet ist damit auch die Aktion von "Karotta und Rübert von Hase" als adelig gekürtes hölzernes Maskottchen-Hasenpärchen des Touristikvereins Enzklösterle, das wie etwa 200 weitere Vertreter dieser Spezies in den vergangenen Jahren von Einwohnern und Gästen des Kurortes bemalt und bestrickt wurden.

Darüber informierte Sabine Mast als Vorsitzende des Touristikvereins Enzklösterle beim "Treffpunkt Touristik".

Bedauerlich, weil es vor dreieinhalb Jahren die von ihr und von Natalie Wagner ("Krippena 2000") entwickelte und zusammen mit Mitgliedern des Touristikvereins umgesetzte Idee war, die touristische Saison mit einem Paukenschlag zu eröffnen. Und möglichst viele Feriengäste sowie Tagesbesucher aus der Region in den österlich geschmückten Kurort zu locken. Dass die Idee aufgegangen ist, zeigten die Besucherzahlen und die Vielfalt der in der Festhalle und auf dem Platz davor an rund 35 Ständen bereitgehaltenen Angebote. Schon vor einigen Monaten zeichnete sich die Gefährdung des Frühlingsfestes dadurch ab, dass die Gemeinde ihr Zuschusssystem im Rahmen einer Evaluierung der touristischen Veranstaltungen geändert hat. Waren bis dato die vom Bauhofpersonal zur Ausrichtung der Veranstaltung erbrachten Leistungen noch kostenlos gewesen, hatte Bürgermeisterin Nych der Touristikvereinsvorsitzenden einen Beschluss des Gemeinderates zu übermitteln: Dem Verein würde zur Bestreitung der Kosten der Veranstaltung ein Zuschuss in Höhe von 500 Euro gewährt, dieser aber die Bauhof-Personalkosten nach Erfahrungswerten der Vorjahre mit einigen Hundert Euro der Gemeinde zu erstatten habe. Worauf Mast und ihre Vorstandsmitglieder Grund zur Befürchtung haben mussten, dass bei dieser Situation unter Berücksichtigung weiterer Kosten wie etwa für die musikalische Unterhaltung, für die Beschallungsanlage sowie für die Werbung ein Verlust vorprogrammiert wäre. Zumal die Standmieten für die Marktbeschicker mit 20 Euro je Stand ohne Bewirtschaftung und mit 40 Euro mit Bewirtschaftung bewusst niedrig gehalten wurden. Mast zufolge konnte bei der letztjährigen Veranstaltung vom Verein ein Erlös von 100 Euro erzielt werden, weshalb bei der neuen finanziellen Konstellation mit einem Minus zwischen 500 und 1000 Euro zu rechnen wäre. "Unter diesen Bedingungen kann es kein Fest geben!" Die Empfehlung von Nych, nach Sponsoren zu suchen, kann sie deshalb nicht nachvollziehen, weil schon für die bisherigen Veranstaltungen viel ehrenamtliches Engagement erbracht worden sei. Die noch vorhandenen Holzhasen sollen verkauft werden. Nych versicherte auf Anfrage, dass sich der Kurort auch 2015 im Osterschmuck präsentieren werde und dabei keine Kosten eingespart würden.