Nicht zum Abheben oder besser gesagt zum Fahren, sondern zum Anschauen: Ein leuchtendes Ballon-Motiv vor dem Hintergrund der Englischen Kirche. Foto: Ziegelbauer

Bestes Sommerwetter und tolle Atmosphäre: Die Enzanlagenbeleuchtung am Wochenende wird ein voller Erfolg und lockt Tausende Besucher an.

Bad Wildbad - Bei bestem Sommerwetter mit Temperaturen selbst am späteren Abend noch mit mehr als 20 Grad wurde die von der Touristik Bad Wildbad am Samstag zusammen mit Vereinen im Kurpark veranstaltete Enzanlagenbeleuchtung zum Publikumsmagnet und zum wohl größten Event dieses Jahres im Oberen Enztal. Mit Tausenden von Besuchern, aber auch mit vielen Tausenden von Lichtbechern und Lampions sowie mit Fackeln, die die Besucher des Abends in ihren Bann zogen und für eine tolle Stimmung im Kurpark sorgten. Gekrönt mit einem brillanten Musikfeuerwerk am nächtlichen wolkenlosen Himmel, konzipiert und abgewickelt von Jonathan Kees (Karlsbad). Verantwortlich seitens der Touristik für die Organisation und Abwicklung der Enzbeleuchtung waren deren Geschäftsführerin Stefanie Dickgiesser mit ihrem Mitarbeiter im Eventmanagement Wolfgang Trautz und mit Mareike Lücke.

Zwei Wochen Vorlaufzeit

Eine Vorlaufzeit von rund zwei Wochen benötigte die von Jochen Heuser geleitete Kurgärtnerei zur Vorbereitung des großen Events, in der das Mitarbeiterteam fast ausschließlich im Kurpark im Einsatz war. Mit dem Mähen und Pflegen der Flächen sowie mit der Vorbereitung und mit der Realisierung der Motivplanung schon zu Beginn der Woche. Im Gegensatz zu früheren Veranstaltungen dieser Art wurde in diesem Jahr auf Märchenbilder verzichtet und der Schwerpunkt auf andere Lichtobjekte gelegt. Wie von Jochen Heuser zu erfahren war, wurden im Kurpark von einem großen Helferstab mit etwa 200 Personen rund 22 000 Lichtbecher aufgestellt und 1500 bunte Lampions über den Hauptwegen und an den Brücken angebracht. Eine große Hangfläche wurde mit Fackeln bestückt. Die gesamte Elektro-Installationstechnik umfasste einen zeitlichen Aufwand von etwa 100Arbeitsstunden. "Ich sehne mich danach, dass es ein Erfolg wird", so Jochen Heuser im Pressegespräch zu Beginn der Veranstaltung.

Großer Helferstab

Im großen Helferstab mit dabei waren auch Mitglieder von Vereinen, die sich mit Ständen im Kurpark und damit an den Festmeilen links und rechts der Großenz aufgestellt hatten und mit ihrem Helfereinsatz Stefanie Dickgiesser zufolge von den Standgebühren befreit waren: der Freundeskreis Cogolin – Bad Wildbad, der Schützenverein Wildbad, der Fußballverein Wildbad, vom Turn- und Sportverein Wildbad die Turn- und die Leichtathletikabteilung, die Skizunft Wildbad, die "Pusteblume", der "Familientreff" und die Eisenbahnfreunde. Die Touristik-Geschäftsführerin freute sich über die Mitarbeit der Vereine bei der Enzbeleuchtung und dem damit bewiesenen Zusammenhalt sowie über das Engagement zuweilen ganzer Familien. "Zum ersten Mal wieder nach Corona", freute sie sich ebenso wie viele Besucher der Veranstaltung, auch über die Großwetterlage, endlich wieder frei von Schauern und Gewittern, werde doch bei kritischen Witterungsbedingungen erst am Samstagmorgen über den Ablauf der Veranstaltung entschieden. Mit dem mäßigen Eintrittspreis wolle man nicht reich werden, sondern dafür sorgen, dass die Kosten der Veranstaltung "Null auf Null aufgehen". Dass erstmals nicht nur Lampions aus Papier, sondern auch solche aus Stoff wegen einer längeren Wiederverwendbarkeit eingesetzt werden, war von ihr zu erfahren. "Es macht einen Riesen-Spaß, das Event zu organisieren, Wir haben ein gutes und tolles Team", freute sich Wolfgang Trautz, der die Enzbeleuchtung als ein größeres Event bezeichnete als das Lichterfest im Enzauenpark, das er noch zu seiner Dienstzeit als Pforzheimer Verkehrsdirektor zu organisieren und zu betreuen hatte.

Musikfeuerwerk

Jonathan Kees als Chef-Feuerwerker und auch zuständig für die Illumination schilderte beim Pressegespräch die Konzeption des computergesteuerten Musikfeuerwerks mit seinen 850 Zündpunkten, das bei den Enzbeleuchtungen immer einen besonderen Stellenwert hat. Versammeln sich dazu die Festbesucher doch dicht gedrängt stehend auf dem Trinkhallenplatz, um den freien Blick zum Himmel und damit zum Feuerwerk zu haben. Und um danach mit einem starken Beifall zu danken.

Auf den Wegen entlang der beiden Seiten der Großenz und auf den Brücken begeisterten sich die Besucher für die beleuchteten Bäume und Felsen sowie für die vielen Motive zu Lande und auch zu Wasser. Wie etwa für dasjenige zur 40-jährigen Städtepartnerschaft bei den Cogolin-Ständen am Zugang zum Kurpark, für die aus Lichtbechern gestaltete ukrainische Fahne mit der Friedenstaube, für viele Blütenelemente und für den mit Lichtbechern dargestellten großen Ballon vor dem Hintergrund der Englischen Kirche, um nur einige wenige zu nennen. Es gab viel Zeit zum Flanieren, waren doch die Verpflegungsstände stark überlastet. Großen Beifall gab es für die Stadtkapelle Wildbad unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Martin Koch für ihre überwiegend moderne Blasmusik beim Steubenbrunnen und für die mitreißenden Rhythmen der Band "Luxusdisko" in der Konzertmuschel auf dem großen Trinkhallenplatz, zu denen auch bis in die Nacht hinein gerne getanzt wurde.