Um die Lösung des Problems der Farbe des Hallenbodens in der neuen Mehrzweckhalle in Höfen ging es bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend im Gespräch mit Architekt Frank Morlock (Königsbach-Stein). Foto: Ziegelbauer

Gelb statt orange – die falsche Farbe des Hallenbodens in der Enzauenhalle sorgt für Ärger. Ein Zahlendreher bei der Bestellung war der Auslöser des Übels – und der könnte jetzt bis zu 25 000 Euro kosten.

Höfen - Ein Zahlendreher bei einer Auftragserteilung und seine unliebsamen Folgen: Genau um solche ging es bei der Höfener Gemeinderatssitzung am Montagabend. Und zwar hinsichtlich der für die Tischtennissportler des Turnvereins nicht optimalen gelben Farbe des Hallenbodens in der neuen, am 28. Juli, offiziell eingeweihten Mehrzweckhalle. Anstelle in gelb hätte dieser in orange ausgeführt werden sollen.

Dieser Tagesordnungspunkt hatte schon auf der vorhergegangenen Gemeinderatssitzung am 7. November gestanden, musste aber krankheitsbedingt von der Verwaltung abgesetzt werden. Jetzt war Architekt Frank Morlock zur Sitzung gekommen, um im Gespräch mit der Verwaltung und mit dem Gemeinderat die Problematik dieser Sache einer Lösung näher zu bringen.

Falsche Farbe für Tischtennis

Fakt ist, dass dem Architekturbüro ein Fehler dahingehend unterlaufen ist, dass ein Zahlendreher in der Bestellung des Hallenbodens zu einer seitens der Gemeinde und der Tischtennissportler nicht gewünschten gelben Farbe geführt hat. Was zur Kritik des die Halle benützenden Höfener Turnvereins mit seiner Tischtennisabteilung wegen nicht optimaler Trainings- und Spielbedingungen führte. Der Fehler wurde vom Architekturbüro eingeräumt.

Jetzt geht es für das Architekturbüro Morlock, die Gemeinde Höfen und für den Turnverein um einen Modus, den Schaden zu beheben oder mindestens zu verringern, wofür die Einholung eines unabhängigen Gutachtens im Raum steht. Nach einer längeren Aussprache im Gemeinderat wurde dieses Vorgehen von beiden Seiten akzeptiert, wobei das Architekturbüro die Übernahme der dafür anfallenden Gutachterkosten zusicherte. "Ich stehe zu dem Fehler und hoffe auf eine faire Behandlung", führte Architekt Morlock aus und schätzte die Kosten für einen eventuellen Austausch des Hallenbodens als teuerste Lösung des Problems auf insgesamt etwa 25 000 Euro, den er als größten Schaden in seinem Berufsleben einstufen würde.

Unabhängiges Gutachten?

"Ich ärgere mich jedes Mal über die Farbe des Bodens, wenn ich in die Halle komme", war von Gemeinderat Uwe Rapp zu hören. Er erkundigte sich nach der Auftragserteilung an den von Bürgermeister Heiko Stieringer zitierten Rechtsbeistand der Gemeinde. Eingeschaltet worden sei dieser Stieringer zufolge über den Württembergischen Landessportbund (WLSB). Vereinbart wurde schließlich die Erstellung eines unabhängigen Gutachtens unter Zuziehung des Turnvereins Höfen. Als nicht optimal wurde schon jetzt die Verwendung eines ausrollbaren Bodens speziell für den Tischtennissport mit der eigentlich gewünschten orangen Farbe erachtet. Wobei Bürgermeister Stieringer klar stellte, dass es sich bei der neuen Halle nicht um eine reine Sporthalle, sondern um eine Mehrzweckhalle handle.

Paneele werden akzeptiert

Unterschiedlich beurteilt, aber schließlich vom Gemeinderat akzeptiert wurde die Montage von drei Paneelen an der Wand im Sportlergang anstelle der gewünschten nur zwei mit Mehrkosten von etwa 3500 Euro. Architekt Morlock sah in dieser Lösung einen besseren Schutz der Wand und erklärte, die Mehrkosten dafür nicht übernehmen zu können. Eine Rücknahme eines dieser Paneele lehnte die Firma Benz als Lieferant wegen der speziellen Anfertigung für die Höfener Mehrzweckhalle ab. Wegen der Rücknahme der nicht gewünschten Banden will Architekt Morlock nochmals mit dem Lieferanten sprechen. Zurückgenommen werden die von der Gemeinde ebenfalls nicht gewünschten, aber vom Architekturbüro bestellten Fußballtore, die zusammen mit den Handballtoren geliefert wurden.