Das Rathaus in Wenden soll umgebaut werden. Foto: Stadler

Ebhauser Gemeinderäte diskutieren drei Schwerpunkte bei der Umgestaltung des Bereichs altes Schulhaus/Rathaus und Feuerwehrhäusle in Wenden

Ebhausen - Nachdem die Entwicklungsplanung für Wenden abgeschlossen und die Gemeinde als Schwerpunktgemeinde in das zeitlich begrenzte Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) aufgenommen wurde, befasste sich der Gemeinderat Ebhausen jetzt mit diesem Thema. Architekt Friedrich Großmann stellte den Planentwurf für die Gestaltung der Ortsmitte vor. Die vorgestellten Varianten wurden ausführlich diskutiert.

Die Ortsmitte soll neu gestaltet werden, und für die Feuerwehr ist eine zeitgemäße Unterbringung im Hinblick auf Funktion und Größe der Feuerwehrabteilung angestrebt. Außerdem will man einen barrierefreien Zugang zum Rathaus und Gemeindesaal schaffen und auch die Toiletten entsprechend umgestalten. Überdies stehen Gedanken für eine Veränderung in ein ökologisches Heizsystem im Raum. Mit diesen Maßnahmen soll der Ortskern gestärkt werden.

Zwei Varianten

Ein Aktivspielplatz wurde bereits in einem ersten wichtigen und umfassenden Schritt zur Weiterentwicklung von Wenden beschlossen. Ein Fußweg verbindet das Ortszentrum mit diesem Platz. Die Ideen und Planungen von Großmann beinhalten zwei Varianten als Gestaltungsvorschlag für den Bereich altes Schulhaus/Rathaus und Feuerwehrhäusle.

Die als Variante 1 bezeichnete Planung für das Rathaus sieht einen Glasaufzug an der Gebäuderückseite vor und den behindertengerechten Umbau des Damen-WCs. Eine zweite Variante mit Glasaufzug zur Straßenseite hin und von außen zugänglichen behindertengerechten WCs bietet den Vorteil, dass die Toilettenanlagen öffentlich zugänglich wären, auch bei Veranstaltungen. Dafür wäre kein Umbau im Inneren notwendig. Überdies könnte man im Außenbereich ein Pellets-Lager einrichten und die bisherige Gasheizung umstellen auf Pellets. Der rund 1,50 Meter vom Gebäude entfernt anzubringende Außenaufzug würde über Stege mit dem Rathaus verbunden werden.

Anbau ans Feuerwehrgebäude

Das Feuerwehrgebäude soll umgestaltet werden. In einem Anbau könnten für die 20 Feuerwehrleute Spinde und Sanitärräume, getrennt für Männer und Frauen, untergebracht werden. Zudem brauche die Feuerwehr eine neue Straße zum Ausrücken, in den Plänen eingezeichnet im rückwärtigen Bereich des Feuerwehrgebäudes.

Der nebenan liegende Spielplatz zwischen Rathaus und Feuerwehrgebäude bleibt bestehen. Der Platz bei den Parkplätzen neben der Kirche und vor dem Feuerwehrhaus könnte künftig nach Umgestaltung für Ausstellungen alter Sehenswürdigkeiten genutzt werden.

Ortsvorsteher Immanuel Deuble sieht für das Vorhaben drei Schwerpunkte: Barrierefreiheit durch Aufzug für das Rathaus, den Bedarf der Feuerwehr, insbesondere auch mit Heizung abzudecken und die Überplanung der Freiflächen. Zudem sollte für die Feuerwehrausfahrt eine gute Lösung gefunden werden. Er möchte die Bevölkerung zur Mitwirkung bei der Gestaltung der Ortsmitte einbeziehen.

Bernd Krebs (BWG) fehlten die "Preisschilder" bei den beiden gefälligen Planvarianten. Es sei wichtig rechtzeitig über Preise zu sprechen.

Förderung wird eingeplant

Bürgermeister Volker Schuler nannte die 50-prozentige Förderung, die als Schwerpunktgemeinde für dieses Vorhaben eingeplant werden könne. Der Vorschlag von Rainer Ungericht (BWG), über eine Rampe den barrierefreien Zugang zum Rathaus zu schaffen, verwarf Architekt Großmann. Hierfür würde eine Länge von 30 Meter gebraucht werden – und im Innenbereich verhindern Treppen die Barrierefreiheit.

Rudi Feuerbacher (BWG) schlug einen Neuaufbau des Feuerwehrgebäudes vor mit zwei Fahrzeugboxen, auch für einen Mannschaftstransportwagen. Darauf warte die Feuerwehr seit 25 Jahren.

Hierfür rechnet der Bürgermeister mit Kosten von einer Million Euro und einer langen Zeitspanne.

Jochen Hammann (SDW), der die Ernsthaftigkeit der Frage von Feuerbacher anzweifelte, hält den vorgeschlagenen Anbau an das Feuerwehrhaus für sinnvoll.

Architekt Großmann geht von Umbau- und Sanierungskosten für das Feuerwehrhaus in Höhe von etwa 188 000 Euro aus. Dabei soll die Beheizung über das Rathaus erfolgen.

Thomas Wiedmaier äußerte neben der Kostenfrage Bedenken bezüglich der Größe des Feuerwehrhauses, falls ein größeres Fahrzeug angeschafft werde, je nach Feuerwehrbedarfsplan. Aus seiner Sicht ist die seitens des Architekten geplante Ausfahrt zu eng. Er schlug vor, die gegenüberliegende Scheune zu erwerben, um den Radius zu erweitern. Zum Thema Beheizung Rathaus und Feuerwehrhaus schlug Bürgermeister Schuler auch noch eine Wärmepumpe als Alternative vor.